Nach 22 Runden in Assen gab bei den 125ern die letzte Kurvenkombination den Ausschlag. Dabei bewies KTM-Pilot Mika Kallio seine Qualitäten auf der Bremse und verdrängte die beiden Aprilias von Sergio Gadea und Alvaro Bautista auf die Plätze. Doch auch wenn der Dreikampf um den Sieg wirklich spannend war, das beste Rennen fuhr der Tscheche Lukas Pesek.

Das Rennen

Bereits vor der Einführungsrunde schien Peseks Chance auf einen Podiumsplatz dahin, da seine Maschine ein technisches Problem hatte, er auf das Ersatzmotorrad wechselte und deswegen vom letzten Platz starten musste. Das gleiche Schicksal ereilte auch Peseks Derbi-Teamkollegen Nicolas Terol, der sogar aus der Box ins Rennen ging.

Unter denen, die keine Probleme hatten, erwischte Mika Kallio den besten Start. Direkt hinter ihm lagen allerdings alle vier Fahrer aus der Aprilia Aspar Mannschaft, die von Beginn an Druck machten.

Die Anfangsphase des Rennens überstand Stefan Bradl nicht unbeschadet. Der KTM-Nachwuchsfahrer stürzte in der zweiten Runde, konnte sein Rennen aber fortsetzen. Michele Pirro stürzte hingegen nicht, musste aber nach vier Runden in den Boxen seine Fahrt beenden.

An der Spitze begannen sich nach sieben Runden Kallio und Bautista vom Rest des Feldes abzusetzen. Hinter den beiden kämpften Sergio Gadea, Mattia Pasini und Hector Faubel um den Anschluss. Etwas weiter hinten hatte sich zu diesem Zeitpunkt Lukas Pesek bereits auf den 13. Platz nach vorne gearbeitet.

In der achten Runde schlug dann wieder das Unfallpech zu und eliminierte Frederico Sandi und Alexis Masbou aus dem Rennen. Die beiden hatten sich bei einer Kollision gegenseitig ins Out gekegelt.

Eine Runde später war das Führungsduo zu einem Trio angewachsen, da Sergio Gadea den Anschluss geschafft hatte. Die anderen Verfolger fielen hingegen immer weiter zurück. Unter ihnen auch Lukas Pesek, der Platz um Platz gutmachte.

Nach 13 Runden war Pesek dadurch bis auf die sechste Position vorgestoßen. Währenddessen waren die drei Fahrer an der Spitze der Konkurrenz um 4,5 Sekunden enteilt.

Diese Konkurrenz wurde bald von Pesek angeführt, der dann auch noch versuchte, die Top-Drei einzuholen. Bei einem Rückstand von mittlerweile fünf Sekunden war das aber nicht mehr möglich. Deswegen lief alles eine Entscheidung um den Rennsieg zwischen Kallio, Bautista und Gadea hinaus.

Fünf Runden vor Schluss war dann Andrea Iannones Jagd nach WM-Punkten zu Ende, als er in das Kiesbett fuhr und die Maschine abstellen musste. Das spielte Sandro Cortese in die Hände, der sich dadurch auf dem 15. und letzten Punkteplatz wieder fand.

An der Spitze begannen dann in den letzten Runden die Positionsspielchen. Jeder der Fahrer schnappte sich einmal die Führung, um sie kurz darauf wieder abzugeben. Schließlich war es die letzte Schikane, die den Ausschlag gab. Kallio bremste sich innen an den Aprilias vorbei, Bautista machte einen kurzen Ausflug über das Gras, was schließlich auf folgendes hinauslief: Mika Kallio schnappte sich den Sieg, Sergio Gadea wurde Zweiter und Alvaro Bautista blieb nur der dritte Platz. Dahinter wurde Lukas Pesek am Ende doch noch der vierte Rang von Simone Corsi weggeschnappt. Der Tscheche hatte bei seiner Aufholjagd einfach zu viel an Reifen verschlissen.

Thomas Lüthi erreichte am Ende den achten Platz. Sandro Cortese durfte sich mit Rang 14 über zwei WM-Punkte freuen. Michael Ranseder und Georg Fröhlich platzierten sich direkt hintereinander. Ranseder wurde 22. und Fröhlich 23. Stefan Bradl kam nach seinem kurzen Ausritt auf Platz 31 ins Ziel.

In der Weltmeisterschaft hat Alvaro Bautista trotz des Sieges von Mika Kallio mit 160 Zählern nach wie vor einen komfortablen Vorsprung von 37 Punkten auf Mika Kallio. Auf Platz drei liegt Sergio Gadea mit 103 WM-Punkten, Vierter ist Hector Faubel mit 97. Thomas Lüthi hält bei 62 Zählern und ist damit Siebenter.