Es war irgendwie ein eigenartiger Freitag auf dem Circuit de Catalunya. Einige Dinge, die erwartet wurden, trafen ein, wie zum Beispiel, dass Valentino Rossi wieder schnell war, oder dass der Regen wieder einmal kurz seine Aufwartung machte. Dann wiederum passierten Dinge, die man so nicht erwartet hätte. So war zum Beispiel Kenny Roberts Jr. einer der Schnellsten in den beiden Trainingssitzungen und ließ, abgesehen von Rossi, alle anderen hinter sich. Und eben jener Rossi war seinerseits froh, dass gerade bei ihm alles normal war.

"Am Anfang der Saison haben wir im Training Zeit verloren, weil wir die Vibrationsprobleme lösen mussten, aber jetzt können wir dank des neuen Chassis normal arbeiten. Das bedeutet, wir können jede Minute der Session verwenden, um an den Reifen und dem Renn-Setup zu arbeiten" sagte Rossi. Zudem hatte der regierende Weltmeister noch weitere frohe Botschaften, die er unters Volk und wohl auch an seine Gegner bringen wollte. "Diese Maschine ist wirklich erst vier Stunden alt, dass sie schon so gut funktioniert macht wirklich Mut und ist ein gutes Zeichen für die Zukunft."

Kenny Roberts seinerseits ist froh darüber, dass er wieder einmal vorne im Feld zu finden war. Er weiß auch die Gründe dafür: "Am Montag in Mugello haben wir ein Steuerungs-Setup gefunden, nachdem wir schon lange gesucht haben und das hat uns nach vorne gebracht." Trotz seiner schnellen Runden am Freitag in Katalonien freut er sich aber mehr über etwas anderes. "Schnellster zu sein, eine gute Runde zu fahren, mag zwar aufregend sein, aber wo ich im Moment in Punkto Konstanz stehe stimmt mich wirklich fröhlich."

Dani Pedrosa analysierte seine drittbeste Freitagszeit bei seinem Heimrennen wieder gewohnt emotionslos. "Heute ging es OK", meinte der Spanier. Dann fand er aber doch noch etwas, worüber selbst er sich freuen konnte – was ja eigentlich auf nicht wirklich normal ist. Pedrosa sagte: "Normalerweise bin ich am Freitag nicht so schnell, also bin ich froh darüber, wo wir stehen." Ganz hielt er das mit der Freude aber doch nicht durch und meinte noch, dass ihm vielleicht der Umstand helfe, dass er die Maschine hier schon bei Tests gefahren habe.

Einer, der gar nichts fand, das ihn freute, war Alex Hofmann. Zu sehr war er in den Sessions damit beschäftigt, sein Setup zu entwickeln und Reifen zu testen. "Unser größtes Ziel ist es, einen guten Rhythmus für das Rennen zu haben und deswegen konzentrieren wir uns fast ausschließlich darauf", meinte Hofmann. Dann kann man dem Deutschen nur wünschen, dass er den Rhythmus auch wirklich findet, damit er im Rennen weiter vorne landet als am Freitag, an dem er die 18. Trainingszeit markierte. Bleibt nur zu klären, ob das dann eigenartig wäre oder nicht.