Zwei Mal rot und einmal gelb. So sieht die Farbmischung in der ersten Startreihe des Großen Preises von Italien aus. Für die italienischen Fans ist die Zusammenstellung mit zwei Ducatis und der Yamaha von Valentino Rossi natürlich ein Augenschmaus, bei dem es egal wäre, wie er farblich zusammengestellt ist. Da ist es ihnen dann wohl auch egal, dass mit Sete Gibernau der spanische Ducati-Pilot auf der vordersten Startposition steht. Gibernau selbst sieht in seiner Pole aber mehr, als nur einen guten Platz um in das Rennen zu starten.

"Ich weiß, es ist nur ein Qualifying, aber ich werte das als meinen ersten Sieg mit Ducati", sagte Gibernau. Vor allem nach den unkonstanten Ergebnissen in den ersten fünf Saisonrennen kam ihm dieser Erfolg gerade recht. Er meinte: "Ich habe so etwas wirklich gebraucht, weil es bestätigt, dass Ducati und Bridgestone die beste Wahl für mich waren." Obwohl der Spanier in seiner Vergangenheit bei Honda schon um den WM-Titel mitgekämpft hat, sieht er bei Ducati noch bessere Möglichkeiten. "Sie glauben an mich und geben mir die beste Chance, die ich in dieser Meisterschaft jemals gehabt habe." Momentan liegt er allerdings noch 50 Punkte hinter dem WM-Führenden Nicky Hayden.

Etwas näher dran, nämlich nur vier Punkte zurück, ist Loris Capirossi. Der zweite Ducati-Werksfahrer wird das Rennen aus der zweiten Position in Angriff nehmen. Darf man seinen Aussagen glauben, dann dürfte er dort sehr schnell unterwegs sein. Er sagte: "Wir haben heute Nachmittag mit einem Renn-Setup begonnen und sind 12 Runden in einem guten Rhythmus gefahren, wobei eine Runde in 1:49.8 dabei war. Das ist nicht so schlecht und es wird noch besser sein, wenn es morgen ein wenig wärmer ist." Dass ihm sein Teamkollege die Pole Position vor heimischem Publikum weggeschnappt hatte störte Capirossi weniger. "Ich habe Sete die Pole in Jerez gestohlen, also hat er sie jetzt zurück", sagte der Italiener.

Eine reine Ducati-Angelegenheit wird das Rennen aber sicher nicht. Bei der Entscheidung um den Sieg wird auch der Dritte des Qualifying, Valentino Rossi, ein gehöriges Wörtchen mitreden wollen. Dieser dritte Startplatz ist auch das erste Mal, dass Rossi in dieser Saison in der ersten Startreihe steht. "Es ist ein gutes Gefühl wieder in der ersten Reihe zu stehen – ich glaube ich war seit Phillip Island im vergangenen Jahr nicht mehr dort vorne, also ist es schon lange her und ich bin froh, dass es hier in Mugello passiert ist", sagte der Italiener. Weiters meinte er, dieser gute Startplatz wäre für ihn vor allem deswegen wichtig, da er zu Beginn des Rennens nicht so hart kämpfen müsste wie in den vergangenen Rennen, um an der Spitze dran zu sein. Schließlich plauderte Rossi auch noch ein wenig über das neue Helmdesign, dass er in Mugello erstmals präsentiert hat: "Es wurde von dem berühmten italienischen Cartoon-Zeichner Milo Manara entworfen. Er hat eine Art mythische Geschichte meines Lebens gezeichnet, mit einigen meiner Helden wie Steve McQueen, Enzo Ferrari und Jim Morisson. Außerdem sind noch andere Charaktere darauf wie mein Hund Guido, Osvaldo das Huhn und viele schöne Frauen!"

Die schönen Frauen dürften Alex Hofmann weniger interessiert haben, da er sein Qualifying so zusammenfasste: "Ich bin nicht zufrieden, wir haben uns ein wenig verbessert, sind aber immer noch weit von unseren Zielen entfernt." Am Ende der Session verhinderte dann auch noch ein wenig Pech, dass der Deutsche seine Zeit verbesserte. "Ich wurde durch zwei Fahrer aufgehalten, die ein paar Probleme hatten während ich auf einer schnellen Runde mit den Qualifikationsreifen war; ich hätte sicher noch eine halbe Sekunde und eine Position in der Startaufstellung herausgeholt", sagte Hofmann. Außerdem verwies er noch darauf, dass er immer noch einige Probleme mit den Rennreifen habe. Deswegen will er im Warm-Up noch versuchen, daran etwas zu verbessern.