Die Motorradmarke Fantic ist eher Enduro- und Trialfreunden ein Begriff, oder jenen, die sich im vergangenen Jahr auch das untere Ende der Ergebnislisten der 250er-WM angesehen haben. Doch von diesem missglückten Experiment ließen sich die italienischen Motorradhersteller nicht abbringen und arbeiten eifrig weiter daran, eine konkurrenzfähige WM-Maschine hinzustellen - mit deutscher Hilfe.

Steve Jenkner hat sich aus dem unfreiwilligen Vorruhestand verabschiedet, um gemeinsam mit Fantic die Entwicklung am Motorrad voranzutreiben. "Ich kenne den Technikchef, er hat früher bei Aprilia gearbeitet, und er hat sich erinnert, dass ich ihn vor langer Zeit nach dem Projekt gefragt hatte, da es mich einfach interessiert hat. Da er wusste, dass ich auch Italienisch spreche, war es nahe liegend von ihm einmal bei mir nachzufragen", sagt Jenkner über die Umstände seines Engagements.

Auf dem Weg zurück in die WM gibt es bei den Italienern aber noch einiges zu tun. Jenkner sagt: "Alle Motorräder, die in der 250er-WM erfolgreich sind, haben mehr als 10 Jahre Erfahrung. Unser Projekt ist eineinhalb Jahre alt, da ist es ganz normal, dass man einfach an allen Sachen arbeiten muss." Trotzdem sieht er Fantic auf einem guten Weg: "Das Motorrad ist auf einem besseren Stand als es letztes Jahr in der WM gefahren wurde."

Wie lange es aber wirklich dauern wird, um Konkurrenzfähig zu sein, kann auch Jenkner selbst nicht genau beantworten: "Das ist alles ein großer Kreislauf. Ein großes Budget und viele Leute hast du erst, wenn du in der WM fährst und nicht vorher. WM fahren und gute Ergebnisse erzielen kann man aber nur mit einem großen Budget." Das sei, laut Jenkner, insofern nicht ganz einfach, da Fantic im Vergleich zu Ducati oder Aprilia ein viel kleineres Werk sei. "Aber der Enthusiasmus ist da, das Know-how ist da", sagt der Sachse. Ziel sei es aber, bereits in der nächsten Saison so weit zu sein, um in die Punkteränge in der WM fahren zu können.

Das könnte durchaus mit Jenkner auf dem Motorrad geschehen. Er selbst ist jedenfalls sehr daran interessiert, die erzielten Entwicklungen später auch in Erfolge umzusetzen. Und laut Jenkner wäre auch Fantic einem weiterfolgenden Engagement des Deutschen nicht abgeneigt: "Also wenn wir das jetzt zusammen starten, dann ist es auch ein Ziel das zusammen weiterzumachen." Zum Aufwärmen wird Jenkner jedenfalls den ersten Saisonlauf der italienischen Meisterschaft am 30. April in Mugello bestreiten.