Die Motorrad-WM erlebte in Jerez einen turbulenten Trainingsfreitag. 18 Stürze wurden in den Trainings der drei WM-Kategorien Moto3, Moto2 und MotoGP verzeichnet. Acht davon gingen auf das Konto der Königsklasse, was einen klaren neuen Höchstwert für die Saison 2025 bedeutet. Fünf waren es am Freitag in Losail, vier in Termas de Rio Hondo, drei im nassen Austin und nur zwei in Buriram.

Gute MotoGP-Bedingungen, dennoch viele Stürze in Jerez

Joan Mir, Ai Ogura, Raul Fernandez, Jack Miller, Fabio Quartararo, Brad Binder und Alex Marquez mit gleich zwei Crashes hießen die Sturzpiloten am Freitag in Jerez. Derart viele Crashes auf einer Strecke, die allen MotoGP-Fahrern bestens bekannt ist und die am Sonntag auf den ersten Blick gute Bedingungen mit Streckentemperaturen zwischen 28 und 45 Grad bot, sind durchaus ungewöhnlich.

Und doch gibt es einen Grund für die Sturzserie. Anfang März wurde Jerez von einem heftigen Unwetter heimgesucht, das Teile der Strecke völlig unter Wasser setzte. Die Anlage musste anschließend für Aufräumarbeiten sogar einige Tage gesperrt werden, konnte aber rechtzeitig für das MotoGP-Rennwochenende auf Vordermann gebracht werden - zumindest auf den ersten Blick.

MotoGP-Fahrer rechneten bereits mit Gefahr

Wie gewohnt hatten sich am Donnerstag alle Fahrer einen ersten Eindruck von den Streckenverhältnissen verschafft, entweder zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Und einige von ihnen hatten da bereits eine oberflächlich saubere Asphaltdecke erkannt, in deren Vertiefungen aber noch Überbleibsel des Hochwasser in Form von Schmutzablagerungen lauerten. "Wir müssen den Zustand der Strecke im Auge behalten", warnte Franco Morbidelli da bereits. Er sollte recht behalten.

"Die Strecke war grundsätzlich in einem sehr guten Zustand - mit Ausnahme der Kurven 6 und 13", verriet Morbidelli am Freitagabend. Bei diesen beiden Kurven handelt es sich um die tiefst gelegenen Stellen in der Hügellandschaft des Circuito de Jerez. "Da scheint sich viel Wasser und Schlamm angesammelt zu haben", analysiert Morbidelli, will den Streckenbetreibern aber keinen Vorwurf machen. "Das ist verständlich. Auf dem restlichen Kurs war alles okay." In Turn 6 und 13 - den engen Haarnadeln am Ende der Gegengerade und direkt vor Start und Ziel - ist im Sprint (Samstag, 15 Uhr) und Grand Prix (Sonntag, 14 Uhr) also besondere Vorsicht geboten.

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