Die MotoGP ist weiterhin fest in Marquez-Hand! Auch im Argentinien-GP belegen die Brüder die Ränge eins und zwei. Alex führt das Rennen lange an und verlangt Marc alles ab. Der setzt sich in den letzten Runden aber doch noch durch und holt seinen 90. Grand-Prix-Sieg, wodurch er mit Legende Angel Nieto gleichzieht. Franco Morbidelli komplettiert das Podium - seine erste Top-Drei-Platzierung seit Jerez 2021. Francesco Bagnaia muss sich mit Rang vier begnügen.

In der Weltmeisterschaft hält Marc Marquez damit weiterhin beim Punktemaximum - 74 Punkte. 16 Zähler dahinter liegt Alex Marquez. Francesco Bagnaia hat als Dritter bereits 31 Punkte Rückstand.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Argentinien

Fünf Runden vor Rennende nimmt Marc Marquez deutlich mehr Tempo aus Kurve vier mit. Mit der Unterstützung des Windschattens kann er auf der langen Gegengerade ohne Probleme an Alex vorbeiziehen. Marc kann sofort eine Lücke aufreißen, die er bis zur Zielflagge konstant ausbaut.

MotoGP Argentinien: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. M. Marquez, 2. A. Marquez, 3. Zarco, 4. Bagnaia, 5. Acosta, 6. Di Giannantonio, 7. Quartararo, 8. Morbidelli, 9. Bezzecchi, 10. Mir, 11. Binder, 12. Rins, 13. Miller, 14. Aldeguer, 15. Ogura, 16. Marini, 17. Fernandez, 18. Chantra, 19. Vinales, 20. Bastianini, DNS Oliveira, DNS Savadori

Start: Marc Marquez verteidigt seine Pole Position gegen Alex Marquez. Bagnaia schnappt sich Rang drei von Zarco. Dahinter reihen sich Di Giannantonio, Morbidelli, Binder und Acosta ein. Bezzecchi kommt bei einer Kollision mit Quartararo zu Sturz und ist aus dem Rennen. Die Stewards entscheiden auf Rennunfall.

Runde 1/25: Zarco holt sich kurz P3 von Bagnaia zurück, muss den Ducati-Star aber wieder vorbeilassen.

Runde 2/25: Morbidelli drückt sich für Platz fünf an Di Giannantonio vorbei, der direkt auch hinter Binder zurückfällt.

Zarco und Bagnaia tauschen erneut Überholmanöver aus, Bagnaia behält aber die Oberhand.

Bastianini kommt nach einer Kollision mit Raul Fernandez zu Sturz, kann das Rennen aber fortsetzen. Fernandez erhält für diese Aktion eine Longlap-Penalty.

Runde 3/25: Morbidelli, der im Gegensatz zu allen anderen Fahrern in den Top-Sechs auf den weichen Hinterreifen setzt, ist weiter auf dem Vormarsch. Er bremst in Kurve fünf Zarco aus - Rang vier.

Runde 4/25: Alex Marquez führt! Marc Marquez geht in Turn 1 weit, sein jüngerer Bruder nimmt die Einladung an.

Morbidelli kassiert auch Bagnaia und ist bereits Dritter.

Runde 12/25: Morbidelli kann mit seinem weichen Hinterreifen nun die Pace der Marquez-Brüder an der Spitze nicht mehr mitgehen. Sein Rückstand wächst auf anderthalb Sekunden an.

Runde 15/25: Marc Marquez hat in der schnellen Kurve sechs einen mächtigen Rutscher und muss aus dem Sattel. Alex fordert ihm heute sichtlich alles ab.

Runde 18/25: Marc Marquez greift in Turn 5 Alex an, geht dabei aber weit und Alex kann die Führung behaupten.

Runde 19/25: Die Marquez-Brüder holen jetzt alles aus ihren Maschinen raus. Alex fährt die Schnellste Rennrunde, doch Marc entreißt sie ihm sofort wieder.

Runde 21/25: Marc Marquez gelingt ein deutlich besserer Ausgang in Kurve vier, durch den er viel Tempo auf die Gegengerade mitnimmt, wo er relativ problemlos an Alex vorbeiziehen kann. Marc fährt direkt eine Lücke von knapp einer halben Sekunde heraus.

Runde 22/25: Der Abstand zwischen den Marquez-Brüdern ist auf eine Sekunde angewachsen. Alex' Widerstand ist gebrochen.

Ziel: Marc Marquez gewinnt mit 1,362 Sekunden Vorsprung auf Alex Marquez. Franco Morbidelli fährt Rang drei nach Hause, Francesco Bagnaia wird acht Zehntel hinter ihm Vierter. Di Giannantonio sorgt für einen Ducati-Fünffacherfolg. Zarco ist als Sechster bester Nicht-Ducatisto. Binder holt Rang sieben vor Ogura und Acosta. Mir komplettiert die Top-Ten. Die letzten Punkte gehen an Marini, Rins, Vinales, Miller und Quartararo.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Argentinien

Marc Marquez (Sieger, Ducati): "Mit Angel Nieto gleichzuziehen ist eine große Ehre für mich. Er war und ist unglaublich wichtig für den spanischen Motorradsport. Das Rennen heute war sensationell. Ich habe von Beginn an gepusht, mich aber nicht wirklich gut gefühlt. Alex hat das Rennen dann kontrolliert und ich habe mir gedacht, Platz zwei ist auch in Ordnung. Gegen Rennende habe ich mich dann aber besser gefühlt und hatte weniger Untersteuern. Deinen Bruder anzugreifen ist nicht einfach. Bei meinem ersten Versuch habe ich die Bremse noch einmal gelöst, weil ich mir nicht sicher war, ob ich rechtzeitig stoppen kann. Den zweiten Angriff habe ich dann besser vorbereitet. Alex Level hier hat mich aber extrem beeindruckt."

Alex Marquez (Zweiter, Gresini): "Ich bin sehr, sehr glücklich. Als Marc in Kurve eins etwas weitgegangen ist, habe ich gesagt: 'Okay, du hast die Pace um dieses Rennen anzuführen.' Also habe ich das gemacht. Mir war aber klar, dass du hier viel Reifen sparen kannst, wenn du hinterherfährst. Am Ende habe ich dann versucht, den Abstand zu der Verfolgergruppe zu kontrollieren und möglichst konstant zu sein. Ich habe alles gegeben, aber Marc hat mich dennoch überholt. Als er dann in Turn 5 etwas weit war, habe ich noch einmal gepusht, aber ich konnte ihn nicht mehr überholen. Ich bin dennoch sehr glücklich, denn so nah war ich noch nie an meinem ersten Sieg dran. Wir müssen genau so weitermachen!"

Franco Morbidelli (Dritter, VR46): "Das ist wunderschön! Unser Team hat eine Verbindung zu diesem Ort und ich auch. Es ist wunderschön, hier diese Performance und dieses Podium zu schaffen."