Marc Marquez lächelte am Samstag in Aragon erstmals seit Misano 2021 wieder von der obersten Stufe eines MotoGP-Podiums. Den Sieg, seinen ersten für Gresini und Ducati, feierte Marquez mit seinen vielen Fans beim Heimrennen, richtete den Blick anschließend aber schnell wieder nach vorne. Denn sein Erfolg im Motorland war eben nur ein Sprintsieg, auf einen 'echten' Triumph in einem Grand Prix wartet Marquez seit 1042 Tagen.
Marc Marquez: Irgendwo muss man anfangen
"Es ist nur ein Sprintrennen", dämpfte Marquez daher am Samstagnachmittag den Enthusiasmus. "Der morgige Tag mit dem Grand Prix ist das Wichtigste, aber irgendwo muss man ja auch einmal anfangen. Für uns geht es darum, Etappenziele zu erreichen. Das haben wir in der ersten Saisonhälfte gemacht und das müssen wir weiterhin tun. Jetzt haben wir den ersten Sprint gewonnen - das ist schon etwas. Wir werden sehen, ob wir es am Sonntag im Rennen zu Ende bringen können."
Sieht man sich da bisherige Wochenende in Aragon an, gibt es nur wenig Grund, daran zu zweifeln. Marquez führte alle drei Trainingssitzungen an und fuhr die Konkurrenz im Qualifying mit mehr als acht Zehntelsekunden Vorsprung in Grund und Boden. Auch im Sprint fuhr Marquez in einer eigenen Liga und hatte vor seiner gemütlichen letzten Runde bereits vier Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Jorge Martin herausgefahren.
MotoGP in Aragon: Alles läuft für Marc Marquez
Wurden Marquez' Siegchancen auf Lieblingsstrecken wie dem Circuit of the Americas oder dem Sachsenring in diesem Jahr stets entweder durch selbstverschuldete Stürze oder technische Probleme zunichte gemacht, scheint an diesem Wochenende in Aragon alles für ihn zu laufen. Die gegen den Uhrzeigersinn gefahrene Strecke im Motorland liegt ihm ohnehin. Der neue Asphalt mit schlechtem Grip spielte ihm am Freitag in die Hände. Der in den Trainings aufgetragene Gummi wurde durch Regen über Nacht wieder weggeschwemmt und so gab es am Samstag erneut 'Marquez-Bedingungen'.
Marc Marquez: Schnell, ohne zu pushen
"Ich habe hier einfach ein sehr gutes Gefühl", bestätigt Marquez. "Alles geht mir leicht von der Hand. Ich fahre raus und pushe gar nicht wirklich, aber die Rundenzeiten kommen trotzdem." Der Sprintsieger ist für den Sonntag dennoch gewarnt. Jorge Martin richtete am Samstag eine Kampfangage in Richtung Marquez. Er glaubt, seinen Landsmann im Grand Prix fordern zu können. "Wenn ich einen Rivalen herausgreifen müsste, dann wäre es Jorge", sieht auch Marquez selbst den Pramac-Piloten als größten Gegner. "Als ich heute in den ersten Rundend des Sprints gepusht habe, war er der einzige, der reagiert hat. Pecco will aber auch nicht ausschließen, denn er kann das Steuer von einem Tag auf den anderen herumreißen. Wir müssen also zu 100 Prozent konzentriert sein."
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