Ducati dominiert mit seinen acht Bikes die MotoGP. Doch auch innerhalb dieser Armada gibt es so etwas wie eine Zweiklassengesellschaft. Vier Motorräder sind noch das Vorjahresmodell und haben bisher keinerlei neue Teile aus der Entwicklung der Saison 2024 erhalten. Dennoch ist insbesondere der nächstjährige Werkspilot Marc Marquez immer wieder ganz vorne dabei und hat noch theoretische Außenseiterchancen auf den Titel. Warum es trotzdem schwierig ist, ihn technisch zu unterstützen.
GP23 ist ausgereizt: Updates dringend nötig?
"Ich denke wir sind jetzt nah dran, 100% aus unserem Paket zu holen", meint Marcs Bruder Alex Marquez. Die beiden sind Teamkollegen bei Gresini und fahren zwei der vier GP23s im Feld. Die anderen beiden stehen in der Garage von VR46. Die Pace-Lücke zum aktuellen Modell der WM-Rivalen Francesco Bagnaia und Jorge Martin könnte in der zweiten Saisonhälfte noch einmal größter werden.
"Auf schnelleren Strecken haben sie einen größeren Vorteil. Ich weiß aber nicht, ob das von der Aerodynamik oder dem Motor kommt", gibt Alex Marquez an. Ein paar Updates wären da gerne gesehen. Eines hat sich der Spanier besonders ausgeguckt: "Das Gerät [zum Absenken, Anm. d. red.] für das Heck, das wäre ein großer Vorteil." Es bringt den neuen Modellen garantierte Rundenzeit: "Wenn du das nicht hast, kannst du nichts machen. Du wirst immer etwas mehr Wheelie [als die GP24, Anm. d. Red.] haben."
Ducati-Verträge klar: Alle vier Vorjahres-Motorräder müssen gleich sein
Doch warum bekommt ein Superstar wie Alex' Bruder Marc solche Geräte nicht, wo Ducati diese doch bereits entwickelt und einsatzbereit hat? "Die Politik von Ducati ist sehr klar. Wenn eine GP23 ein Update bekommt, dann müssen es alle anderen auch bekommen. Das steht so in ihren Verträgen mit den anderen Teams, mit Gresini und VR46. Also werden wir erst sehen müssen, ob sie in der Lage sind, ein paar Updates zu bringen", klärt Alex Marquez auf.
Soll heißen: Eine Extrawurst für Marc Marquez gibt es nicht, sonst könnte sich VR46 sofort beschweren. Alle GP23 müssten gleichzeitig auf den gleichen Stand gebracht werden und das ist doppelt problematisch. Zum einen würde dies enorme Ressourcen verschlingen. Zum anderen haben die vier Fahrer auch unterschiedliche Wünsche. Alex Marquez will das Gerät zur Absenkung des Hecks. Marco Bezzecchi z.B. sieht seine Probleme aber viel mehr um Umgang mit den Reifen und weiß gar nicht, ob neue Teile ihm helfen oder nur verwirren würden. Dennoch gibt es im Paddock starke Gerüchte um Updates der GP23 in Aragon. "Ich weiß nicht, ob wir Upgrades bekommen, oder nicht", ist Alex Marquez genauso schlau, wie wir.
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