Es läuft derzeit nicht bei KTM. Beim Rennen in Silverstone erlebte diesmal Brad Binder ein Debakel. Schon vor dem eigentlich Start wusste der Südafrikaner, dass sein Rennen vermutlich gelaufen war.

Kupplung streikt: Binder schafft es nicht mal mehr zurück zur Box

"Als ich losfuhr, hatte ich ein kleines Problem mit der Kupplung und ich konnte einfach nicht wegziehen beim Start. Das wars dann...", gab ein geknickter Binder an. Der langsamste Auftritt seiner MotoGP-Karriere war schnell vorbei. Der Kupplungshebel seiner RC16 streikte: "Sie rutschte einfach durch, als ich wegfuhr. Und leider blieb das dann auch so."

Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing)
Brad Binders Rennen war schnell vorbei, Foto: LAT Images

Der 28-Jährige versuchte alles, doch es half nichts: "Ich wollte sie [die Kupplung, Anm. d. Red.] loslassen, aber sie blieb hängen. Ich versuchte noch zurück zur Box zu kommen, um das Motorrad zu wechseln. Aber leider habe ich das nicht mehr geschafft." Und so endete sein Auftritt in Runde 1, ohne jemals auf Renntempo gekommen zu sein. Ein Defekt, der so natürlich nicht passieren darf.

Brad Binder mit Glück im Unglück: Gefährliche Startsituation überstanden

Und das nicht nur aufgrund der ausbleibenden Punkte. Binder hatte schon vor dem Erlöschen der Startampel gemerkt, dass etwas nicht stimmte: "Schon auf der Startaufstellung kämpfte ich darum, wieder auf Neutral zu schalten. Da bemerkte ich schon: 'Oh, Mist.' Da kroch das Bike bereits nach vorne. Da wusste ich, was auf mich zukommt." Eine gefährliche Situation. Während die anderen losrauschten, wurde Binder zum langsam fahrenden Hindernis.

"Ich versuchte mein Bestes, unten zu bleiben und habe meine Hand hochgestreckt, damit mir keiner auffährt. Da hatte ich wirklich Glück, dass mich keiner erwischt hat", zeigte sich der KTM-Werkspilot erleichtert. Ausgerechnet Teamkollege Jack Miller musste mit einer schnellen Reaktion ausweichen.

Reifenfressende KTM auch ohne Defekt nicht konkurrenzfähig

Doch auch ohne die Technik-Misere hätte es wohl kaum gut ausgesehen. Ducati feierte einen Fünffachsieg. Pedro Acosta schaffte es als Neunter gerade so unter die Top 10. Auch Binder hätte nicht allzu viel erwartet: "Es war schon gestern klar, dass wir unsere Reifen sehr hart beansprucht haben. Es wäre heute also ohnehin schwer gewesen, sie bis zum Ende in ordentlichem Zustand zu halten." Besser als eine komplette Nullnummer allerdings schon.