Aleix Espargaro beendet nach der Saison 2024 seine MotoGP-Karriere als Stammfahrer. Der 34-Jährige ist aktuell der dienstälteste Pilot im Feld und bereits seit 2009 (mit einer Unterbrechung im Jahr 2011 als er in der Moto2-WM fuhr) in der Königsklasse aktiv. Nach seinem Abschied wird Marc Marquez der erfahrenste Pilot der MotoGP-Kategorie sein. Dieser hält derartig lange Karrieren wie die seines Landsmannes Espargaro aber für nicht mehr zeitgemäß.

Nach Espargaro-Abschied: Marc Marquez dienstältester MotoGP-Pilot

15 MotoGP-Saisons wird Espargaro bei seinem Abschied zum Jahresende auf dem Buckel haben. Einzig Motorrad-Legende Valentino Rossi liegt in dieser Hinsicht noch vor ihm: Der Italiener war 22 Jahre lang in der Königsklasse aktiv. Marquez hat sein MotoGP-Engagement bereits bis zum Saisonende 2026 verlängert. Der diesjährige Gresini-Pilot wird im Ducati-Werksteam neben Francesco Bagnaia sein 13. und 14. MotoGP-Jahr hinter sich bringen.

Derartig lange Karrieren werden zukünftig aber wohl äußerst selten zu sehen sein. Das Mindestalter für den Einstieg in die Motorrad-WM liegt mittlerweile bei 18 Jahren. Ein MotoGP-Aufstieg als Teenager wie von Pedro Acosta ist damit nahezu ausgeschlossen. Unmöglich ist es aber nicht. Das Regelwerk bietet Schlupflöcher für besonders erfolgreiche Piloten in den Nachwuchskategorien, die schon vor dem Erreichen der Volljährigkeit auf die Bühne der Weltmeisterschaft aufsteigen können.

Marc Marquez: Motorrad bestimmt, ob du den Unterschied machen kannst

Doch mit dem Erreichen der höchsten Kategorie des Motorradsports ist es nicht getan. Durch das hohe Niveau der Königsklasse ist es äußerst kompliziert, seinen Platz im Paddock gegen die aufstrebende junge Generation zu verteidigen, das weiß auch Marc Marquez. "Es ist wirklich schwierig heutzutage, vor allem für die Teams", so der achtfache Weltmeister. "In den letzten Jahren haben die Fahrer zwar den Unterschied gemacht, aber es ist vom Motorrad abhängig, ob du diesen Unterschied überhaupt machen kannst."

Im Sprint in Barcelona feierten die beiden MotoGP-Dauerbrenner Marquez und Espargaro gemeinsam das Podium, Foto: LAT Images
Im Sprint in Barcelona feierten die beiden MotoGP-Dauerbrenner Marquez und Espargaro gemeinsam das Podium, Foto: LAT Images

Vor allem der harte Konkurrenzkampf macht sich in der modernen MotoGP stark bemerkbar, so Marquez. "Es ist kompliziert. Wenn Du dir die Rundenzeiten anschaust, haben sich die meisten ganz klar ein MotoGP-Bike verdient. Aber es drücken eben auch immer neue, junge Fahrer aus der Moto2 durch. Dadurch ist es brutal schwer, hier eine lange Karriere zu haben."

"Die MotoGP zu erreichen, ist das Eine. Aber dieses Level zu halten, ist nicht einfach. Aber so ist eben das Leben. Irgendwann geht jede Karriere zu Ende. Dieses Mal hat es Aleix erwischt", schmunzelte Marquez. "Das Gute ist, dass er es sich selbst ausgesucht hat. Andere können den Zeitpunkt nicht selbst bestimmen, wann ihre Karriere endet. Das ist sicher wichtig für ihn."