Das zweite Grand-Prix-Wochenende der MotoGP-Saison steht vor der Tür. Die Zweirad-Stars um Francesco Bagnaia, Jorge Martin, Marc Marquez und Co. versammeln sich vom 22. bis 24. März auf dem Algarve International Circuit zum Portugal-Grand-Prix. Die Strecke in Portimao gilt als eine der gefährlichsten im ganzen MotoGP-Kalender. In wenigen Jahren, in denen die Königsklasse dort zu Gast war, kam es zu zahlreichen Verletzungen und schweren Unfällen.

MotoGP-Stars schimpften: Kiesbett härter als Asphalt!

Portimao war 2023 nur der Auftakt einer der verletzungsreichsten Saisonen der Geschichte, in keinem der 21 Grands-Prix-Rennen waren alle Stammpiloten am Start. Allein beim Saisonauftakt an der Algarve verletzten sich während des Wochenendes vier MotoGP-Fahrer. Dabei kritisierten die Piloten immer wieder die Ausstattung der Rennstrecke, im Besonderen die Steine im Kiesbett. So nahm Francesco Bagnaia nach einem Sturz beim Portugal-GP 2022 eine Hand voll Steine aus dem Kiesbett mit in die Box und beschwerte sich anschließend über das gefährliche Geröll.

Francesco Bagnaia beim Einsammeln der Steine aus dem Kiesbett. , Foto: Screenshot/MotoGP
Francesco Bagnaia beim Einsammeln der Steine aus dem Kiesbett. , Foto: Screenshot/MotoGP

Ducati-Kollege Fabio di Giannantonio zog sich bei einem Crash bei den Wintertestfahrten 2023 eine Gehirnerschütterung im Kiesbett zu. Der damalige Gresini-Pilot schimpfte anschließend und erklärte Portimao zu einer Hochrisiko-Strecke. "Wenn wir so Rennen fahren wollen, dann können wir auch in Monaco fahren, das ist genauso risikoreich", verglich der Italiener die 'Algarven-Achterbahn' mit dem Formel-1-Stadtkurs.

Vor dem Portugal-GP: Neue Kiesbetten, Air-Fences und Kerbs

Vor dem GP-Wochenende 2024 reagierten die Verantwortlichen auf die anhaltende Kritik und nahmen an der Strecke nun umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vor. "Die Steine in den meisten Kiesbetten wurden ausgetauscht, einige asphaltierte Auslaufzonen wurden durch weitere Kiesbetten ersetzt und Air-Fences-Module wurden hinzugefügt", heißt es in einem offiziellen Dokument bezüglich der Umbaumaßnahmen.

In welchen Kurven die Air-Fences neu installiert wurden, ist nicht zu entnehmen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass es sich um die Region der Kurve 10 handeln könnte. Dort war Pol Espargaro im Vorjahr im Training zu Sturz gekommen und anschließend samt Motorrad brutal in die Bande eingeschlagen. Der GasGas-Pilot zog sich zahlreiche schwere Verletzungen an Kopf und Oberkörper zu und verpasste daraufhin sieben Grands Prix. Desweiteren wurden in den Kurven 4,8,14 und 15 neue Randsteine eingesetzt, um das Verletzen der Tracklimits durch die MotoGP-Piloten zu verhindern.