WM-Favorit Francesco Bagnaia erlebte einen der schlechtesten Freitage der MotoGP-Saison 2023. Der amtierende Weltmeister konnte sich im Training der Königsklasse nicht unter den schnellsten zehn Piloten qualifizieren und muss somit, zum vierten Mal in dieser Saison, den unbeliebten Gang in das erste Qualifying antreten. Bagnaia war mit seiner schnellsten Runde 1:29.801 Minuten zwar 'nur' 0,659 Sekunden langsamer als Spitzenreiter Maverick Vinales, befand sich damit im engen MotoGP-Feld aber nur auf Position 15.

Bagnaia: Q1 ist immer ein Desaster

"Ich hatte Probleme, es war kein einfacher Tag", gestand der WM-Führende nach dem Training in seiner Medienrunde. "Von Anfang an hatte ich Probleme mit den Bremsen. Wir haben uns die Daten angesehen und erkannt, dass ich in drei Kurven fünf Zehntelsekunden verliere. Das ist unglaublich viel, aber immerhin wissen wir, wo wir uns verbessern können. Wir brauchen noch etwas Zeit, um uns zu verbessern. Das Training morgen wird eine wichtige Session."

Bagnaia und seinen MotoGP-Kollegen bleibt nur noch ein Freies Training vor dem Sprint, Foto: LAT Images
Bagnaia und seinen MotoGP-Kollegen bleibt nur noch ein Freies Training vor dem Sprint, Foto: LAT Images

Im ersten Qualifying wird Bagnaia am Samstag auf große Konkurrenz stoßen. Mit ihm auf die Strecke gehen unter anderem Enea Bastianini, Alex Marquez und Fabio Quartararo. Der 26-Jährige ist sich der Herausforderung des Q1 bewusst. "Q1 ist immer ein Desaster", seufzte 'Pecco'. "Ich werde die Ducati-Fahrer fragen, ob sie das Gas herausnehmen", scherzte Bagnaia und erklärt daraufhin seine Meinung zu einer möglichen Teamorder. "Ich mag eine Stallorder nicht. Ich denke wir haben das Potential für Q2. Falls wir es nicht schaffen: In Mandalika bin ich als 13. Gestartet und habe das Rennen gewonnen. Wir werden unser Bestes geben."

Anschließend zog 'Pecco' auf Nachfrage einen Vergleich zur Drucksituation zum Vorjahr. "Ich denke, dass es diesmal besser ist. Letztes Jahr hatte ich mehr mit dem Druck zu kämpfen, ich war nervöser", erinnerte sich der Ducati-Pilot. "Heute habe ich akzeptiert, dass wir Probleme haben und daran arbeiten müssen. Wir haben schon einige Runden in den Daten analysiert und ich bin froh darüber, dass es nur drei Kurven sind, in denen ich die Zeit verliere."

WM-Kontrahent Martin sicherte sich den direkten Einzug ins Q2, Foto: LAT Images
WM-Kontrahent Martin sicherte sich den direkten Einzug ins Q2, Foto: LAT Images

Q1 nicht immer ein Nachteil

Dass der Besuch des ersten Qualifyings allerdings nicht immer ein Nachteil ist, zeigt die Statistik der drei Q1-Sessions, die 'Pecco' bereits bestreiten musste. In Jerez zog der Italiener per Bestzeit in das zweite Segment ein und sicherte sich anschließend den fünften Startplatz. In Australien stellte Bagnaia seine Desmosedici sogar mit P3 in die erste Startreihe, nachdem ihm der Sprung in das zweite Qualifying gelang. Nur Indonesien war der 26-Jährige nicht schnell genug und schied im Q1 als Dritter aus, startete folglich als 13. in das Rennen auf dem Mandalika International Circuit, welches er mit seinem jüngsten MotoGP-Sieg krönen konnte.