Iker Lecuona musste nach zwei Jahren in der MotoGP Ende 2021 seinen Platz bei KTM räumen und wechselte zum Honda-Werksteam in die Superbike-WM. Durch seinen neuen Arbeitgeber kam er jedoch 2023 in Teilzeit in die MotoGP zurück. Je einmal ersetze er die Honda-Werksfahrer Joan Mir und Marc Marquez. Dann kam er zu fünf weiteren Einsätzen beim Satellitenteam von LCR als Ersatz für Alex Rins. Der Spanier konnte somit nachvollziehen, wie sich die MotoGP in den knapp eineinhalb Jahren seiner Abwesenheit weiterentwickelt hat. Warum er die Superbike-WM in einem Aspekt vorzieht.

"Sie sind sehr unterschiedlich", betonte der 23-Jährige bei der Frage nach dem Vergleich zwischen MotoGP-Maschine und Superbike. Die Königsklasse hat für ihn aber etwas an ihrem Reiz verloren: "Die MotoGP von heute macht noch Spaß, aber sie ist langweiliger als früher, denn mit der Aerodynamik bist du sehr eingeschränkt. Zuvor - selbst 2020 oder 2021 als ich noch mitgefahren bin - machte es mehr Spaß, denn das Bike hatte viel Bewegung drin." Mittlerweile sei dies anders: "Wenn du dir jetzt die Bikes ansiehst, das ist das wie ein Zug."

Iker Lecuona macht einen Stoppie
Iker Lecuona ersetzte Alex Rins bei LCR in der MotoGP, Foto: LAT Images

Die MotoGP-Bikes sind ohne Zweifel die schnellsten des Planeten, doch fahren sie dank des Anpressdrucks der Flügel mittlerweile oft wie auf Schienen. Spektakuläre Fahreinlagen und Quersteher sind unerwünscht, denn sie kosten Zeit. Perfekte Anströmung der Aerodynamik ist anzustreben. Die Folge ist ein langweiliges Motorrad für den Lenker: "Du kannst nicht mit dem Bike spielen."

Ganz anders sehe dies in der Superbike-WM aus. Zwar dominiert auch dort Ducati, aber die Aerodynamik wuchert bei weitem noch nicht so stark aus den Motorrädern. Die Folge sind zwar langsamere, aber spaßigere Ausfahrten: "Das ist der Unterschied zur Superbike, da kannst du sehr mit dem Motorrad spielen. Im Vergleich zur MotoGP macht das sehr viel Spaß. Es ist deutlich anders."

Iker Lecuona bei der Superbike WM in Aragon
Iker Leuona ist Werkspilot bei Honda, Foto: LAT Images

Mehr als den Fahrspaß genießen kann Lecuona momentan ohnehin kaum machen. Wie in der MotoGP hängt Honda auch in der Superbike-WM der Konkurrenz hinterher. Zwar fährt der Spanier regelmäßig in die Top 10, doch in über 60 Rennen konnte er erst einen Podestplatz einfahren.