Marc Marquez verpasst das zweite MotoGP-Rennen in Folge. Vor einer Woche am Sachsenring bekam er nach seinem heftigen Abflug im Warm-Up von den Rennärzten noch grünes Licht und zog seine Teilnahme freiwillig zurück. In Assen durfte Marquez am Freitag und Samstag ebenfalls starten, am Sonntagmorgen schob das medizinische Team der MotoGP einem Rennstart aber den Riegel vor.
Marquez wurde für 'unfit', also nicht einsatzfähig erklärt. Entscheidend waren dabei nicht die Verletzung am Knöchel oder die Fraktur im linken Daumen, sondern der Bruch der zweiten Rippe, der dem Honda-Star über das gesamte Wochenende hinweg starke Schmerzen bereitete.
"Die Rippe schmerzt extrem", sagte Marquez am Freitag. "Jedes Anspannen des Brustmuskels schmerzt, aber den brauchst du in jeder Bremszone und bei jedem Richtungswechsel. Vor allem wenn ich tiefer einatmen muss, tut es weh." Als Begründung für das sonntägliche Startverbot nannten die Ärzte, dass sich Marquez Rippenverletzung im Laufe des Rennwochenendes verschärft hatte.
Nach fünf Stürzen am Sachsenring war Marquez auch in Assen zwei Mal gecrasht. Am Freitag ging er in Kurve drei zu Boden, im Qualifying am Samstag krachte er in das Heck von Enea Bastianinis Ducati und landete ebenfalls im Kies.
Marquez gab auf seinen Social-Media-Kanälen eine erste Stellungnahme ab: "Wie ihr wisst, bin in nicht völlig fit nach Assen gekommen. Neben der Knöchelverletzung und dem Fingerbruch habe ich eine gebrochene Rippe, die mir starke Schmerzen bereitet. Ich bin heute Morgen mit starken Schmerzen aufgewacht und nach einer Untersuchung haben wir gemeinsam mit dem medizinischen Team beschlossen, dass ich heute nicht am Rennen teilnehmen werde, um eine weitere Verschlechterung der Verletzung zu vermeiden."
Honda wird somit am Sonntag in Assen wieder nur mit einem Stammfahrer am Start stehen: Takaaki Nakagami. Joan Mir wird von Iker Lecuona ersetzt, Stefan Bradl nimmt den Platz von Alex Rins ein. Die Maschine von Marc Marquez bleibt frei.
+++Update: Marquez entschied Rückzug selbst, Ärzte bestätigten ihn+++
Gegen Mittag gab Marc Marquez ein weiteres Update zu seiner Situation. Der Spanier erklärte, dass seine Verletzung in der Rippe der entscheidende Faktor war: "Ich hatte eine gründliche medizinische Untersuchung am Dienstag und alles war in Ordnung. Der Knöchel und der Daumen waren gebrochen, aber bei der Rippe ist ein Bruch manchmal schwer zu erkennen. Ich unterzog mich einer Röntgenuntersuchung und sie dachten, es wäre nur ein leicht angebrochen. Aber schon während des Wochenendes habe ich den Schmerz an der Rippe gespürt. Freitagnacht wurde es schlimmer und gestern im Sprint war es noch schlimmer. In etwa 20 Stunden wurde der Schmerz immer größer, ich konnte heute Nacht nicht schlafen."
Deswegen traf Marquez selbst die Entscheidung, nicht anzutreten. Die Ärzte bestätigten ihn dann am Sonntagmorgen: "Dann habe ich entschieden nicht zu fahren. Als ich erneut zum Medical Center ging, um ihnen das mitzuteilen, haben sie die Rippe erneut untersucht. Sie ist gebrochen und hat sich um 2 Millimeter verschoben." Der Entzug der Startfreigabe änderte also nichts, Marquez wäre so oder so nicht gestartet. Der 30-Jährige will nun die lange Sommerpause nutzen: "Ich habe jetzt eineinhalb Monate Zeit, um mich körperlich und mental wieder aufzubauen."
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