Da sich die Honda-Stammfahrer Joan Mir und Alex Rins am vergangenen Wochenende in Mugello verletzten und so nicht am Deutschland-Grand-Prix teilnehmen konnten, schien Stefan Bradl als Ersatzfahrer erneut zu einem MotoGP-Einsatz bei seinem Heimrennen zu kommen. Er signalisierte Bereitschaft, für einen der beiden Verletzten einzuspringen, doch Honda entschied sich dagegen. Bradl testet am Dienstag und Mittwoch in Misano. Diesen Test wollte man nicht durch einen Renneinsatz zwei Tage zuvor beeinträchtigen.
So nehmen an diesem Wochenende mit Marc Marquez und Takaaki Nakagami nur zwei Honda-Fahrer am Sachsenring teil. Und für die läuft es alles andere als positiv. Marquez kam bis zum Samstagmorgen schon auf insgesamt vier Stürze, alleine drei davon produzierte er im Qualifying. Und auch Takaaki Nakagami flog am Freitag in Turn 11 heftig ab. Er verletzte sich dabei erneut an seiner ohnehin lädierten rechten Hand, kann das Wochenende aber fortsetzen.
Wie schwierig die Honda RC213V zu fahren ist, zeigt sich nicht nur durch die Vielzahl an Stürzen, welche ihre Fahrer hinnehmen müssen. Marquez fing zusätzlich am Sachsenring-Wochenende schon einige wilde Rutscher ab. Einen davon am Freitag in der gefährlichen Kurve elf. Seine Frustration konnte er anschließend nicht mehr verbergen und zeigte seiner eigenen Maschine gut sichtbar den Mittelfinger.
Stefan Bradl trauert dem verpassten Einsatz beim Heimrennen nun schon deutlich weniger hinterher. "Eigentlich sollte es ein Privileg sein, MotoGP fahren zu dürfen. Aber jetzt stehe ich hier und bin froh, nicht die Honda fahren zu müssen", sagte er nach dem Qualifying in seiner Rolle als Experte bei ServusTV.
Honda: Sachsenring-Debakel schon im Vorjahr
Bereits 2022 wurde der Sachsenring, mit Marc Marquez jahrelang der Ort großer Erfolge, für Honda zum Desaster. Pol Espargaro und Alex Marquez musste aufgeben, Takaaki Nakagami stürzte, Stefan Bradl kam als 16. und Letzter ins Ziel, mehr als 21 Sekunden hinter dem Vorletzten. Der Deutsche trug aufgrund von Kühlungsproblemen am Motorrad Verbrennungen an Händen und Füßen davon. "Es fühlt sich in der Auslaufrunde einfach nur beschissen an, wenn du mehr als 20 Sekunden auf den Vorletzten verloren hast. Das war ein heute ein ganz, ganz bitteres Rennen", ärgerte sich Bradl damals.
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