"So kann es nicht weitergehen. Es ist das erste Wochenende und wir haben fünf Fahrer im Krankenhaus!" Aleix Espargaro fand am Sonntagabend in Portimao deutliche Worte zum MotoGP-Saisonstart. Mit seiner Sicht der Dinge war er keinesfalls allein. Viele seiner Fahrerkollegen stöhnten mit Blick auf das neue Wochenendformat mit zwei Rennen, das auch für einen völlig neuen Zeitplan sorgt.

Wenn nun schon nach einem von 21 Grands Prix fast ein Viertel des Feldes angeschlagen ist, was soll dann erst im weiteren Verlauf der Saison passieren? Im Juni etwa warten drei Rennen in drei Wochen in Mugello, am Sachsenring und Assen auf die MotoGP-Stars. Am Saisonende sind es gar sechs Rennen in sieben Wochen von Indonesien über Australien, Thailand, Malaysia, Katar bis Spanien.

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"Im Herbst werden die Teams dann bei mir anrufen, ob ich einspringen kann, weil so viele Fahrer verletzt sind", meinte Ex-MotoGP-Pilot Alex Hofmann in Portimao scherzhaft gegenüber Motorsport-Magazin.com. Natürlich steckt hinter den Worten des 106-fachen GP-Teilnehmers eine bittere Wahrheit. Das Feld der Königsklasse könnte sich im Laufe des Jahres tatsächlich massiv ausdünnen.

Einige Fahrer bemühten sich nach dem ersten Grand Prix im neuen Format aber auch um Beruhigung. Es werde einige Rennwochenenden dauern, bis sie sich an den veränderten Ablauf gewöhnt haben, so die Aktiven. Neue Routinen werden entstehen und die Piloten zunehmend lernen, wie sie sich im kurzen Sprintrennen zu verhalten haben. Außerdem wird das Feld wohl nur selten so eng beisammen liegen, wie in Portimao, wo zwei Wochen vor dem Saisonstart ja für zwei Tage getestet wurde.

Fakt ist aber: Bei aller Gewöhnung und Routine. Das neue Format fordert den Fahrern alles ab. Der Freitag entscheidet über den direkten Einzug in Q2 und wird so schon zu einem einzigen großen Qualifying. Dann folgt am Samstagmorgen das echte Qualifying und später der Sprint, am Sonntag dann noch das Hauptrennen. Etwas Ruhe herrscht nur im Freien Training vor Q1 und im auf zehn Minuten eingedampften Warm-Up am Sonntag. Sehr wenig Zeit, um sich auf eine Rennschlacht mit den schnellsten Bikes des Planeten vorzubereiten. Die Fahrer streben deshalb Änderungen an, viele Ideen schwirren herum. Das Treffen der Safety-Commission am Freitag in Argentinien wird definitiv hitzig.