Vor der Saison sah es so aus, als ob mit Marcel Schrötter in der Moto2-Klasse nur ein Deutscher beim Grand Prix auf dem Sachsenring am Start wäre. Aufgrund der Arm-Operation von Marc Marquez ist jedoch mit Stefan Bradl ein weiterer Lokalmatador am Start. Der Moto2-Weltmeister von 2011 ist als Honda-Testfahrer der Ersatzmann des sechsmaligen Champions Marquez, dem eine längere Rehazeit bevorsteht.

Für Bradl ist dies keine neue Erfahrung. "Ich habe 2019 Jorge (Lorenzo, Anm. d. Redaktion) am Sachsenring ersetzt und ich hatte ein gutes Rennen mit Platz 10. Ich habe das genossen. Ich freue mich auf den Sachsenring. Es ist gut, dass ich davor noch etwas üben kann", blickte der Honda-Pilot zurück. Damals war er direkt ins kalte Wasser geworfen worden, doch nun hatte er zumindest den KatalonienGrandPrix sowie einen Testtag am Montag nach dem Rennen in Barcelona als Vorbereitung.

Schon 2019 durfte Stefan Bradl am Sachsenring als Ersatzfahrer an den Start. Damals ersetzte er Jorge Lorenzo., Foto: Repsol
Schon 2019 durfte Stefan Bradl am Sachsenring als Ersatzfahrer an den Start. Damals ersetzte er Jorge Lorenzo., Foto: Repsol

Der einzige deutsche Starter in der MotoGP freut sich vor allem auf eines: Volle Tribünen. "Nach der Pandemie hoffe ich, dass jetzt wieder viele Zuschauer da sein werden. Ich weiß, wie sehr sie darauf gewartet haben. Es wird fantastisch", zeigte Bradl seine Vorfreude über die Atmosphäre beim Heimrennen.

Bradl dankbar für die Gelegenheit: Kommt vielleicht nicht mehr oft

"Ich werde natürlich mein Bestes geben. Es gibt dir immer ein bisschen Extra-Motivation, wenn du zuhause vor deinen Fans fährst", kündigte der Bayer seine Ambitionen an. Er reflektierte jedoch auch seine Situation als eigentlicher Testfahrer und weiß die Gelegenheit daher besonders zu schätzen: "Ich bin stolz, noch einmal diese Möglichkeit zu haben, auf einem Werksmotorrad vor meinen Fans zu fahren. Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben noch so eine Erfahrung machen darf. Daher werde ich es genießen."

Bradls Bilanz bei seinem Heimrennen kann sich durchaus sehen lassen. In den Juniorenkategorien erreichte er 2008 und 2011 jeweils mit einem zweiten Platz das Podest. In der Königsklasse sammelte er mit einer Ausnahme im Jahr 2018 immer Punkte. Im Jahr 2013 führte er sein Heimrennen sogar in den ersten fünf Runden an und wurde am Ende Vierter. Diese Erwartungshaltung sollten die Fans angesichts der aktuellen Leistungsfähigkeit von Honda für das kommende Wochenende aber nicht an den Tag legen.

Wie es für Stefan Bradl beim Heimrennen läuft, können MotoGP-Fans in Deutschland schon am Freitagmorgen bei ServusTV verfolgen. Dort wird das Programm für den Grand Prix am Sachsenring ausgeweitet. Alle MotoGP-Sessions mit Ausnahme des 2. Freien Trainings sind live zu sehen.

ServusTV-Programm für die MotoGP vom Sachsenring

Freitag, 17. Juni:
FP1 der MotoGP live (09:50-10:50 Uhr)

Samstag, 18. Juni:
Qualifyings aller Klassen sowie FP3 und FP4 der MotoGP live (09:50-10:50 & 12:25-16:00 Uhr)

Sonntag, 19. Juni:
Rennen der Moto3, Moto2 sowie Warm Up und Rennen der MotoGP live (10:00-15:00 Uhr)