Das MotoGP-Qualifying in Katar brachte eine spannende Startaufstellung. Alle sechs Hersteller brachten mindestens einen ihrer Fahrer in Q2 und damit in die ersten vier Startreihen. Die Fahrer in der ersten Reihe sehen sich allerdings nicht in der Favoritenrolle für Sonntag. Das stellten Polesitter Jorge Martin, Enea Bastianini und Marc Marquez nach dem Qualifying klar.

"Meine Rennpace ist nicht schlecht und ich bin sicherlich ein Anwärter auf eine gute Platzierung", meinte Martin. "Damit ich aber um den Sieg kämpfen kann, muss ich noch etwas finden. Ich denke, dass das Rennen morgen in den letzten sieben bis acht Runden über das Reifenmanagement entschieden wird."

Für Martin ist klar: "Die beste Pace haben bislang Rins und Mir. Sie waren bislang die stärksten Fahrer hier. Die Suzuki hat nun mehr Power, man muss aber abwarten, ob sie damit erneut ihre Reifen so gut über die Distanz bringen wie im Vorjahr. Sollte ihnen das gelingen, steht ihnen ein beinahe perfektes Bike zur Verfügung."

Marc Marquez, der es bei seinem MotoGP-Comeback als Dritter ebenfalls in die erste Reihe schaffte, pflichtete Martin bei: "Suzukis Topspeed hat mich an diesem Wochenende bislang am meisten überrascht." Alex Rins war der bislang einzige Fahrer, der mit mehr als 355 km/h geblitzt wurde. Schon am Freitag schienen beide Suzuki-Fahrer im Spitzenfeld der Topspeed-Werte auf. Auch im Qualifying waren sie dort zu finden: Nur Enea Bastianini wurde in Q2 mit höherer Geschwindigkeit gemessen als Rins und Mir.

Suzuki mit der besten Pace?

In der Startaufstellung reichte es dennoch nur zu den Rängen 8 und 10. "Die beste Pace haben aber nicht wir in der ersten Reihe, sondern die Jungs weiter hinten", meinte Marquez am Samstag, ohne die Namen der beiden Suzuki-Fahrer konkret zu nennen. "Ich bin mit meiner Pace aber zufrieden. Ich bin sicherlich nicht der schnellste, aber ich sollte um eine Spitzenplatzierung kämpfen können", führte der sechsfache Motorrad-Weltmeister aus.

Und was sagen die Suzuki-Fahrer dazu? "Unser Ziel für ist, um den Sieg zu kämpfen. Wir haben die dazu nötige Pace", stellte Joan Mir am Samstag nach dem Qualifying klar. "Platz 8 ist zwar nicht die beste Startposition, aber wir haben einen verbesserten Motor und können und dadurch besser verteidigen. Wir können morgen ein sehr gutes Rennen abliefern."

Suzuki wird am Sonntag auch für den im Qualifying gestrauchelten Fabio Quartararo zur Referenz. Der Weltmeister schaffte es nur auf den 11. Rang. "Rins ist nur einen Platz vor mit und die beiden Suzuki-Jungs haben die beste Pace. Ich glaube nicht, dass sich rasch eine kleine Gruppe an der Spitze absetzen wird, da die Reifenabnutzung hier sehr hoch ist."

Wie Quartararo erwartet ein Großteil der Fahrer eine Entscheidung um den Sieg am Sonntag erst in den letzten Runden. Bereits in den vergangenen Jahren war das eine Stärke von Suzuki. Das erste MotoGP-Rennen des Jahres beginnt um 16.00 Uhr.