Jorge Martin gewinnt in Spielberg sein erstes Rennen in der MotoGP-Klasse. Der Spanier holt auf seiner Pramac-Ducati einen ungefährdeten Sieg vor dem amtierenden Weltmeister Joan Mir (Suzuki). Für Ducati ist es der sechste Sieg im siebenten Rennen in Spielberg seit dem Comeback im Rennkalender. Das Podest komplettiert WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha), der damit seine Führung weiter ausbaut.

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Überschattet wird das Rennen aber von einem frühen Feuer-Unfall, der für eine mehr als halbstündige Unterbrechung sorgt und nach dem Lorenzo Savadori das Rennen nicht wieder aufnehmen kann. Am kommenden Sonntag steht das zweite MotoGP-Rennen in Spielberg auf dem Programm.

Die MotoGP-Schlüsselszene in Spielberg

Jorge Martin musste in den ersten Runden seinem Markenkollegen Jack Miller den Vortritt lassen, doch in der 4. Runde nutzte der MotoGP-Rookie seine Chance. Er ließ Miller in der Anfahrt der dritten Kurve keine Chance und gab seine Führung danach nicht mehr ab.

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Startaufstellung: Jorge Martin sicherte sich am Samstag im MotoGP-Qualifying die Pole Position vor seinem Ducati-Kollegen Francesco Bagnaia und WM-Leader Fabio Quartararo. Aus der zweiten Reihe gehen Jack Miller, Joan Mir und Johann Zarco ins Rennen.

Start: Bagnaia attackiert Martin, der sich aber aus der ersten Kurve wieder in Führung setzen kann. Dahinter reihen sich Mir und Quartararo ein.

1. Runde: Martin muss Bagnaia ziehen lassen und fällt gegen Ende der Runde auch hinter Mir zurück. Marquez schnappt sich Quartararo.

2. Runde: Martin kann sich im ersten Sektor an Mir vorbeisetzen, der in Kurve 4 weit geht und eine weitere Position an Quartararo verliert, der sich zudem Marquez schnappt.

3. Runde: Rote Flaggen! Dani Pedrosa ist ausgangs der dritten Kurve zu Boden gegangen und Lorenzo Savadori konnte nicht mehr ausweichen. Es kommt zum Unfall, in dem beide Motorräder Feuer fangen und sich auch Flüssigkeiten auf der Strecke entzünden, die aus den Bikes ausgelaufen sind. Savadori muss auf einer Trage abtransportiert werden, Pedrosa dürfte hingegen nichts passiert sein.

Unterbrechung: Während die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle laufen, lässt die Rennleitung verlautbaren, dass das MotoGP-Rennen für 27 Runden neu aufgenommen wird. Zur Anwendung kommt dabei die ursprüngliche Startaufstellung. Die Boxengasse öffnet um 14:38 Uhr.

Startaufstellung: Beim Start in die Aufwärmrunde bleibt die Yamaha von Maverick Vinales stehen. Er muss zurück in die Boxengasse geschoben werden und von dort starten. Savadori muss auf einen Start verzichten.

Restart: Martin startet am besten und geht vor Miller, Mir und Bagnaia durch die erste Kurve. Im Mittelfeld kommt es zu einem Zwischenfall zwischen Marc Marquez und Aleix Espargaro, die beide in die Auslaufzone müssen.

1. Runde: Miller schnappt sich im zweiten Sektor Martin, dahinter verliert Bagnaia Positionen an Quartararo und Zarco.

2. Runde: Bagnaia verliert eine weitere Position an Alex Marquez. Marc Marquez leistet sich in der ersten Kurve einen Fehler und fällt tief ins Mittelfeld zurück.

3. Runde: Miller wird von Martin, Mir, Quartararo und Zarco verfolgt. Das Trio ist nur durch eine Sekunde getrennt.

4. Runde: Martin geht ohne große Gegenwehr in der Anfahrt auf Turn 3 an Miller vorbei, der auch Mir ziehen lassen muss.

5. Runde: Für Aleix Espargaro ist das Rennen zu Ende. Er muss seine Aprilia abstellen.

7. Runde: Quartararo attackiert Miller, der kurz kontern kann, ehe sich der WM-Leader im Infield den 3. Rang schnappt.

9. Runde: Martin und Mir können sich vom Rest des Feldes absetzen. Ihr Vorsprung auf die von Quartararo angeführten Verfolger wächst auf 1,6 Sekunden an.

10. Runde: Marc Marquez überholt Bagnaia und liegt damit bereits auf dem 11. Platz.

12. Runde: Vinales muss wegen Vergehen gegen die Track-Limits eine Long-Lap-Penalty absitzen.

13. Runde: Marc Marquez stößt in die Top-10 vor, nachdem er sich Miguel Oliveira im zweiten Sektor schnappt.

14. Runde: Oliveira wird langsam und schaut an das Heck seiner KTM. Er steuert am Ende der Runde die Boxengasse an und gibt auf. Wie eine Wiederholung zeigt, sind große Brocken aus seinem Vorderreifen gebrochen.

15. Runde: Nun muss auch Enea Bastianini eine Long-Lap-Strafe ableisten. Er fällt aus den Punkterängen zurück.

17. Runde: Martin bekommt eine Track-Limits-Warnung. Da Mir nur eine halbe Sekunde hinter ihm liegt, muss er nun gut aufpassen, auf der regulären Strecke zu bleiben.

18. Runde: Jack Miller wirft auf der Jagd nach Quartararo in Kurve 7 seine Ducati weg! Er muss aufgeben.

22. Runde: Martin kann Mir nun davonziehen. Er baut seinen Vorsprung auf über eine Sekunde aus. Dahinter sind die Positionen bezogen: Quartararo fehlen über vier Sekunden auf das Top-Duo, er selbst liegt schon 2,8 Sekunden vor Zarco und mehr als vier vor Taka Nakagami.

23. Runde: Zwischen Binder und Rins entbrennt ein Zweikampf um den 6. Platz. In dieser Runde wechselt die Position zweimal hin und her.

25. Runde: Martin ist vorneweg und hält 1,8 Sekunden Vorsprung auf Mir. Zarco könnte auf P4 im Finish eventuell noch unter Druck von Nakagami und Binder geraten, der nun Rins abgehängt hat.

27. und letzte Runde: Martin lässt in den ersten Sektoren nichts mehr anbrennen und ist nun auch nicht mehr allzu nahe an den Track-Limits dran. Binder will es wissen! Er attackiert Zarco und Nakagami.

Zieleinlauf: Jorge Martin gewinnt das MotoGP-Rennen in Spielberg und setzt sich 1,5 Sekunden vor Weltmeister Joan Mir und 9,6 Sekunden vor WM-Leader Fabio Quartararo durch. Die Top-6 komplettieren Brad Binder, der sich im Finale gegen Taka Nakagami und Johann Zarco durchsetzt. In den Top-10 landen zudem Alex Rins, Marc und Alex Marquez sowie Dani Pedrosa. Francesco Bagnaia wirft eine nachträgliche Drei-Sekunden-Strafe auf Rang 11 zurück, Valentino Rossi holt als 13. drei WM-Punkte.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium am Red Bull Ring

Jorge Martin (GP-Sieger, Pramac-Ducati): "Ich kann es noch nicht glauben, deshalb freue ich mich auch noch nicht so sehr. Mir ist heute ein großartiges Rennen gelungen. Ich war sehr konstant und fokussiert, auch wenn mir mal ein Fehler unterlaufen ist. Ich wollte dieses Rennen unbedingt gewinnen. Joan war heute auch sehr stark und das gesamte Rennen hinter mir, aber am Ende habe ich mich entschlossen, noch etwas mehr Gas zu geben und konnte mir einen kleinen Vorsprung erarbeiten. In den letzten Runden habe ich dann viel nachgedacht, vor allem über all die Leute, die mir geholfen haben. Das war heute ein weiterer Schritt in Richtung meines großen Zieles, MotoGP-Weltmeister zu werden."

Joan Mir (2., Suzuki): "Heute war ich nah am Sieg dran. Wir waren das gesamte Wochenende gut mit dabei, aber am Ende haben mir ein paar Zehntel pro Runde gefehlt, um gegen Jorge zu kämpfen. Der hat heute einen super Job gemacht. Für nächstes Wochenende müssen wir etwas finden, wenn wir ganz oben stehen wollen. Ich bin aber sehr stolz auf mein Team. Sie haben im Sommer gute Arbeit geleistet und ein ganz wichtiges Teil ans Motorrad gebracht."

Fabio Quartararo (3., Yamaha): "Dieses Podium fühlt sich so gut an. Nach einer Roten Flagge ist es immer schwierig, auch wenn der Unfall nicht so schlimm ist. Im ersten Rennen ist mir ein geniales Überholmanöver in Kurve sechs gelungen, aber das konnte ich leider nicht mehr wiederholen, weil Jack sehr schnell war. In Kurve drei war ich auf der Bremse aber extrem stark und habe das ausgenützt. Das Podium war hier unser großes Ziel und es ist uns gelungen."