Stefan Bradl überzeugte bei den MotoGP-Testfahrten in Katar bislang auf voller Linie. Der Deutsche holte am Freitag beim Shakedown die Bestzeit und musste sich am Samstag bei vollem Starterfeld nur Aleix Espargaro geschlagen geben.

"Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden", sagte er am Samstagabend im Livestream der MotoGP. "Ich fühle mich auf dem Motorrad sehr wohl und wir konnten unseren Testplan wie geplant abarbeiten. Dabei haben wir uns heute auf verschiedene Teile des Chassis konzentriert."

Auf Bradl entfällt bei diesem Test ein Großteil der Entwicklungs- und Vorbereitungsarbeit für die Saison. Marc Marquez wird frühestens beim Saisonstart sein Comeback feiern können, während Pol Espargaro am Samstag zum allerersten Mal auf der Honda Platz nahm. Für diese Eingewöhnung stellte sein Team dem Katalanen eine kaum modifizierte Vorjahres-Maschine zur Verfügung, während auch bei LCR Alex Marquez und Taka Nakagami auf leicht adaptierten 2020er-Motorrädern unterwegs waren.

MotoGP-Testauftakt: Wie viel ist die Aprilia-Bestzeit wert?: (12:52 Min.)

Bradl als Solo-Entwickler

Bradl hingegen war mit drei verschiedenen Motorrädern unterwegs, darunter auch die berühmten schwarzen Prototypen. Dass er lange in Führung lag und seine Bestzeit mehrfach verbessern konnte, schob Bradl auf seine zusätzlichen Test-Kilometer, die er beim Shakedown sowie einem vorangegangenen Test in Jerez absolvieren konnte. "Für alle anderen Fahrer war das heute ja der allererste Testtag. Ich bin mir sicher, dass ich durch meinen Einsatz gestern einen kleinen Vorteil hatte. Morgen und an den darauffolgenden drei Testtagen werden sich die Zeiten massiv verbessern. Aber im Moment sehen wir ziemlich gut aus."

Aus dem wahren Grund für Bradls umfassenden Einsatz in Katar machte Honda bereits im Vorfeld des MotoGP-Tests keinen Hehl: Er soll das Motorrad bestmöglich auf das Comeback von Marc Marquez vorbereiten. Entsprechend äußerte sich Bradl auch über seine Ziele für die restlichen Testtage: "Ich werde versuchen, die Honda weiter zu verbessern, Teile testen und möchte eine gute Kombination für die kommenden Rennen finden." Bislang scheint Bradl auf eine guten Weg zu sein.