Die MotoGP-Saison 2020 begann für Yamaha mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zwar schlagen sich die vier Piloten des japanischen Herstellers seit Saisonbeginn in Jerez hervorragend, allerdings macht der Motor der 2020-M1 Probleme. Den Antrag auf Änderungen an ihrem Bike zogen die Japaner jetzt jedoch zurück.

Das bestätigte Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis nun am Freitagmorgen gegenüber 'MotoGP.com'. "Vor einer Woche, vor dem ersten Rennen in Spielberg, haben wir beim Technischen Direktor der MotoGP einen Antrag gestellt, ob wir die Motoren öffnen und die Ventile anpassen dürfen", erklärt Jarvis. Als ausschlaggebenden Faktor für die Motorschäden beim Saisonauftakt in Jerez hatte man in Japan ebendiese ausfindig gemacht, nachdem die Motoren für eine genaue Untersuchung von Europa nach Iwata geschickt wurden.

Da die Ventile ein Teil des Motorrads sind, die im Laufe der Saison nicht angepasst werden dürfen, müssen einem solchen Antrag auch alle übrigen MotoGP-Hersteller zustimmen. Begeistert war die Konkurrenz von dieser Anfrage seitens Yamaha nicht, schließlich wurden von dem japanischen Hersteller genauere Informationen gefordert, wie Jarvis jetzt verriet.

"Im ersten Meeting wurde uns gesagt, dass wir mehr Informationen über die Ventile und ihren Hersteller liefern müssen", so Jarvis. Dazu wird es allerdings nicht mehr kommen, nachdem Yamaha die ursprüngliche Anfrage nun zurückgezogen hat.

"Während der einen Woche, die jetzt vergangen ist, haben wir im Werk eine gründliche Untersuchung vorgenommen", so der Brite. "Ein solches Dokument, wie von uns gefordert wurde, können wir nicht vorweisen. Gleichzeitig haben wir aber mehr über die Probleme an den Ventilen und die möglichen Gründe für die Motorschäden herausgefunden. Deshalb haben wir unseren Antrag im MSMA-Meeting gestern offiziell zurückgezogen."

Antrag zurückgezogen: Wie geht es jetzt weiter?

Jetzt geht es für den japanischen Hersteller vor allem darum, mit den aktuellen Motoren über die Saison zu kommen. Bei Yamaha hat man auch schon konkrete Ideen, wie das funktionieren wird: "Wir werden die Situation jetzt in den Griff kriegen und sind hundertprozentig sicher, dass wir das ohne Sicherheitsrisiken auf der Strecke schaffen", gibt sich Jarvis optimistisch.

"Unsere Lösung ist eine Kombination aus einem veränderten Setting des Motors und einer häufigeren Rotation der übrig gebliebenen Motoren der Piloten. Wir haben sogar schon wieder Motoren von den letzten Rennen im Einsatz gehabt", schließt Yamahas Renndirektor. Für Valentino Rossi und Co., vor allem aber für den aktuellen WM-Leader Fabio Quartararo, bleibt nun zu hoffen, dass die Motoren-Probleme im Yamaha-Lager durch diese Änderungen wirklich Geschichte sind.