Die Yamaha M1 des Modelljahrgangs 2020 läuft weiterhin nicht rund. In Jerez musste man bei Valentino Rossi, Maverick Vinales und Franco Morbidelli ja gleich drei Motorschäden hinnehmen und in der Folge die Drehzahl des Reihenvierzylinders reduzieren. Im MotoGP-Rennen von Spielberg hatten Vinales und Fabio Quartararo nun wieder Probleme mit ihren Motorrädern.

Quartararo lag in der sechsten Runde des Rennens, also noch vor der Unterbrechung aufgrund der Kollision zwischen Franco Morbidelli und Johann Zarco, auf dem siebten Platz und durfte sich Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis machen. Dann kam er aber in Turn 4 von der Strecke ab. Was zunächst nach einem Fahrfehler aussah, hatte einen technischen Grund. Quartararo hatte Bremsprobleme.

"Schon in der Runde zuvor hat sich der Bremshebel weich angefühlt. An dieser Stelle habe ich dann ganz normal gebremst, aber es war, als würde ich die Kupplung ziehen", erklärt der WM-Leader seinen Ausritt. Die Unterbrechung nach dem Horror-Crash nutze sein Team, um Bremsscheiben und Bremssattel zu wechseln. Doch das änderte nichts: "Ich hatte im zweiten Rennen wieder Schwierigkeiten. Der Bremshebel ging bis zum Lenker zurück. So hast du überhaupt kein Gefühl und weißt nie, ob du überhaupt verzögern kannst."

Eine Erklärung für die Probleme, die vor allem beim Hinterherfahren hinter anderen Piloten auftraten, haben Quartararo und sein Petronas-Team noch nicht parat. "Das kann vielleicht nach zehn Runden im Windschatten passieren, aber es ging schon in der zweiten Runde nach dem Restart wieder los", zeigte sich Quartararo ratlos. Nun gilt es schnell eine Lösung zu finden, denn in einer Woche steht ja bereits der zweite Lauf in Spielberg auf dem Programm.

Quartararos Yamaha verzögerte nicht wie gewünscht, Foto: MotoGP.com
Quartararos Yamaha verzögerte nicht wie gewünscht, Foto: MotoGP.com

Quartararo konnte mit Rang acht noch Schadensbegrenzung betreiben, sah aber fünf verlorene Punkte: "Ich denke, dass ich den vierten Platz holen hätte können."

Maverick Vinales kurz vor Aufgabe

Werkspilot Maverick Vinales bekam erst nach dem Restart Probleme. Von Platz sechs gestartet fiel er innerhalb einer Runde auf den 20. und letzten Rang zurück. Die Kupplung an seiner Yamaha funktionierte nicht richtig. "Am Start war es noch in Ordnung, aber nach Kurve eins bin ich praktische gestanden", verrät er. "Ich habe sogar meine Hand gehoben, um die anderen Fahrer zu warnen."

Vinales wollte mit seiner Maschine bereits an die Box zurückkehren, aber dann funktionierte die Kupplung doch wieder wie gewünscht. Er wurde schließlich Zehnter. "Es ist gut, dass ich noch sechs Punkte holen konnte. Aber natürlich war es frustrierend, denn ich hatte die Pace für das Podium."