Marc Marquez beendete die MotoGP-Saison in angemessener Manier. Der Weltmeister gewann in Valencia und holte damit den 12. Sieg bzw. 18. Podestplatz im 19. und damit letzten Rennen des Jahres. Wie so oft in dieser Saison gab es am Sonntag keine ernsthafte Siegchance für die Gegner, wie unsere Rennanalyse zeigt:

Keiner ist so schnell wie Marquez

An den Rundenzeiten ist die Dominanz von Marc Marquez klarer erkennbar als letztlich am Endergebnis, das nur eine Sekunde Vorsprung für den Champion aufwies. Denn Marquez drehte nicht nur die schnellste Rennrunde im Valencia-GP, sondern fuhr sogar die vier schnellsten Runden des gesamten Rennens.

Die schnellsten 10 Rundenzeiten im Rennen

P Fahrer Zeit Runde
1. Marquez 1:31,116 4
2. Marquez 1:31,184 3
3. Marquez 1:31,198 5
4. Marquez 1:31,263 7
5. Miller 1:31,304 6
6. Quartararo 1:31,306 4
7. Quartararo 1:31,311 7
8. Marquez 1:31,316 10
9. Quartararo 1:31,318 3
10. Miller 1:31,332 7

In den Top-10 der schnellsten Einzelrunden vom Sonntag finden sich nur zwei weitere Piloten: Der Zweitplatzierte Fabio Quartararo und der Drittplatzierte Jack Miller. Dieses Trio dominiert auch die Kategorie der schnellsten Zeiten pro Rennrunde. In den 26 fliegenden Runden war Marc war 13 Mal Marquez der schnellste Fahrer, sechsmal gelang das Miller und nur dreimal Fabio Quartararo.

Der Franzose war - die Startrunde nicht miteingerechnet - erst im elften Umlauf zum ersten Mal der schnellste Fahrer, obwohl er bis zur siebenten Runde das Feld angeführt hatte. In diesen sieben Runden pflügte aber Marquez, der nach Lap 1 nur Fünfter war, durch das Feld und war fünfmal der schnellste Pilot.

Von den restlichen Fahrern war Alex Rins zweimal schnellster Mann (Lap 8 & 27) sowie Andrea Dovizioso (Lap 15) und Franco Morbidelli (Lap 13) je einmal.

Miller vs. Quartararo

Der Sieg war für Quartararo schon nach dem ersten Renndrittel in weiter Ferne. Zwischen Lap 7 und 10 verlor der Franzose auf Marquez 0,803 Sekunden - letztlich die entscheidende Lücke, die er bis zur Zielflagge nicht mehr schließen konnte. Näher als 0,636 Sekunden kam Quartararo dem MotoGP-Weltmeister nicht mehr. Der Rekordrückstand war in der 23. Runde erreicht, als Marquez einen Polster von 1,735 Sekunden herausgefahren und somit den Sieg einzementiert hatte.

Für Quartararo ging es somit früh um eine Verteidigung seines Platzes gegen Jack Miller. Denn im Schlepptau von Marquez konnte auch der Australier auf den zu Beginn führenden Franzosen aufholen. Vom Rekordrückstand von 1,641 Sekunden in Lap 4 konnte Miller binnen fünf Runden Quartararo auf 0,327 Sekunden nahe kommen.

Doch es sollte nicht für eine Attacke reichen. Zwischen Runde 10 und 18 stieg Quartararos Vorsprung wieder auf 1,352 Sekunden an, ehe Miller mit einer vier Runden andauernden Attacke noch einmal auf 0,720 Sekunden herankam. Im Finish hatte aber Quartararo den längeren Atem, sodass er mit komfortablem Vorsprung die Ziellinie überqueren konnte.

Fazit

Ein Leckerbissen war das MotoGP-Finale nicht. Vielmehr zeigte Marc Marquez zum letzten Mal in diesem Jahr, wieso es für ihn eine Rekordsaison war, die 2020 nur schwer zu toppen sein wird. Fabio Quartararo beendet 2019 zwar ohne Sieg, etablierte sich in der Schlussphase des Jahres aber als Nummer zwei hinter Marquez - vier zweite Plätze in den letzten sieben Rennen sind ein klares Indiz dafür. Jack Miller wiederum stärkte seine Position bei Ducati durch drei Podestplätze in den letzten sieben Rennen und empfiehlt sich aktuell stark für einen Aufstieg in das Werksteam im Jahr 2021.