Nach einigen engen Rennwochenenden in Spielberg, Silverstone und Misano fährt Marc Marquez in Aragon wieder in einer eigenen Liga. Über 1,1 Sekunden brachte er am Freitag zwischen sich und das restliche Feld, in FP4 zeigte er bestechende Pace und im Qualifying holte er sich souverän die Pole, obwohl er seinen letzten Versuch abbrach.

"Ich fühle mich an diesem Wochenende von der ersten Runde an wohl", stellt Marquez zufrieden fest. "Ich habe sofort ein gutes Gefühl gefunden und die richtigen Linien getroffen. In FP4 war ich extrem konstant."

Scheinbar nichts scheint Marquez am Sonntag stoppen zu können. Und doch gibt er sich zurückhaltend. "Ich muss fokussiert bleiben und mich bestmöglichen auf das Rennen vorbereiten, vor allem auch was die Reifenwahl betrifft", so Marquez. Seine Vorsicht kommt nicht von irgendwo her. Schon einmal schien er in dieser Saison wie der sichere Sieger - und ging am Ende mit null Zählern nach Hause.

Gemeint ist freilich das Rennwochenende auf einer seiner Paradestrecken in Austin. Marquez lag im Rennen nach acht Runden bereits über 3,6 Sekunden in Führung, stürzte aber wenig später und musste aufgeben. Ein bitteres Erlebnis, dass der MotoGP-Superstar nicht so schnell vergisst.

In Austin ging Marquez mit seiner Repsol Honda zu Boden, Foto: Screenshot/MotoGP
In Austin ging Marquez mit seiner Repsol Honda zu Boden, Foto: Screenshot/MotoGP

"Wenn man an einem Wochenende so stark ist, dann hat das positive und negative Seiten", erklärt Marquez am Samstag in der Qualifying-Pressekonferenz. "Negativ ist vor allem der große Druck, der dann aufkommt. Bei meinem Heimrennen hier erwarten ohnehin schon alle, dass ich gewinne. Die zwei Jungs neben mir (Fabio Quartararo und Maverick Vinales, Anm.) fahren aber auch sehr gut, damit muss ich erst einmal zurechtkommen. Den Fehler von Austin habe ich definitiv im Kopf. Ich muss konzentriert bleiben."