Stefan Bradl kommt gut vorbereitet nach Brünn. Im Gegensatz zu seinem MotoGP-Kollegen bestritt der deutsche Honda-Pilot seit dem letzten Rennen am Sachsenring viele Kilometer auf dem Rennmotorrad.

Neben einem MotoGP-Test stand für Bradl vor allem das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka auf dem Programm, für das er zunächst testete und anschließend bei seinem Debüt gemeinsam mit seinen Teamkollegen Takumi Takahashi und Ryuichi Kiyonari den dritten Platz holte.

Für seine weiteren Aufgaben in der MotoGP halfen die vielen Rennkilometer aber nur bedingt, wie Bradl am Donnerstag auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com in seiner Pressekonferenz verriet: "Ich habe mehr Erfahrung auf einem anderen Motorrad bekommen", so der ehemalige Moto2-Weltmeister.

"Aber jetzt muss ich wieder zurück auf Michelin-Reifen und das MotoGP-Bike und ich weiß noch nicht, wie lange ich brauche, um mich damit wieder wohl zu fühlen. Am Sachsenring lief es super, aber hier werden wir wieder einige neue Dinge testen müssen", so Bradl.

Bradl als MotoGP-Tester unter Rennbedingungen

Denn ein starkes Rennergebnis ist für den Ersatzmann von Jorge Lorenzo aus Sicht von Honda nur zweitrangig. "Wir sind nicht hier, damit wir um die vorderen Plätze kämpfen. Für mich wird das mehr oder weniger ein Testwochenende." Denn Honda hat einige neue Teile nach Brünn gebracht, wo nach dem Rennen noch ein eintägiger Test am Montag auf dem Programm steht.

Bradl wird aber bereits ab Freitag Teile unter Rennbedingungen testen und so auch für Marc Marquez am Montag vorbereiten müssen. "HRC will schon jetzt die Richtung für die Zukunft abstecken. Das ging bereits am Sachsenring los und wird nun fortgeführt. Honda will das Bike weiterentwickeln und da ist Stillstand gleich Rückschritt", sagte Bradl.

Ob Bradl nach seinem Renneinsatz in Suzuka auch in die Weiterentwicklung von Hondas Superbike involviert wird, ist noch unklar. Abgeneigt, wäre er nicht, auch wenn er zugibt: "Meine Priorität liegt auf der MotoGP und dort haben wir mit dem Testteam vor allem im zweiten Halbjahr sehr viel zu tun. Das Suzuka-Bike hat aber Spaß gemacht und wenn sie meine Unterstützung wollen, dann können wir darüber reden."

Schon zuvor ließ sich Bradl per Presseaussendung die Option eines weiteren Starts in Suzuka offen: "Wir haben um den Sieg gefightet. Ich persönlich habe also auch noch eine Rechnung offen. Das macht hungrig, wieder nach Suzuka zu gehen." Zunächst stehen aber vier intensive Tage in Brünn auf dem Programm. Das 1. MotoGP-Training startet am Freitag um 9.55 Uhr. Motorsport-Magazin.com ist rechtzeitig mit dem Live-Ticker zur Stelle.