Ducati ist in der MotoGP fahrertechnisch inzwischen sehr gut aufgestellt. Im Werksteam gilt Andrea Dovizioso nach zwei zweiten WM-Plätzen als Nummer eins, ihm hat man für 2019 Danilo Petrucci als Teamkollegen zur Seite gestellt. Das Satelliten-Team Pramac Racing mit den Fahrer Jack Miller und Francesco Bagnaia genießt ebenfalls umfassenden Ducati-Support. Die Vertragssituation sorgte zuletzt für Spekulationen auf dem Fahrermarkt, doch die Pläne von Ducati sind klar, wie Paolo Ciabatti in Barcelona gegenüber der offiziellen MotoGP-Seite ausführte.
Zur Erinnerung: Einzig Dovizioso und Bagnaia besitzen gültige Arbeitspapiere für die MotoGP-Saison 2020. Während Dovizioso im Werksteam verbleibt, wurde Bagnaia vertraglich ein aktuelles Werksmotorrad zugesichert. Die Situation von Petrucci und Miller ist noch ungewiss. Der Trend spricht jedoch für einen Verbleib von Petrucci im Werksteam, nachdem der Italiener zuletzt in Mugello seinen ersten Karrieresieg in der MotoGP einfahren konnte.
Dementsprechend ist Ciabatti auch darauf bedacht, den status quo zu wahren: "Wir glauben, die richtige Richtung ist es, im Werksteam und bei Pramac alles so beizubehalten, wie es ist", erklärte der Italiener gegenüber MotoGP-Boxengassenreporter Simon Crafar. Das bedeutet: Auch in der MotoGP-Saison 2020 plant Ducati mit Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci im Werksteam und mit Jack Miller und Francesco Bagnaia bei Pramac Racing.
"Wir beginnen daher an diesem Wochenende die Gespräche mit den entsprechenden Managern und auch mit Paolo Campinoti (Pramac-Teamchef, Anm. d. Red.), um zu sehen, ob wir das realisieren können. Offensichtlich ist das ein Prozess, mit dem wir an diesem Wochenende starten", verriet Ciabatti außerdem. Eine finale Bestätigung sollte also zumindest im Falle des Werksteams nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Ducati: Situation bei Pramac noch unklar
Fraglich ist jedoch noch, ob Pramac Racing ein zweites aktuelles Werksmotorrad finanziell stemmen kann. Nach den Ungereimtheiten im Frühjahr beim alten Hauptsponsor steht man aktuell ohne großen Geldgeber dar. Eine Situation, die das Team vor Probleme stellen könnte. Schafft man es nicht, eine zweite aktuelle Werks-Ducati an Land zu ziehen, könnte sich Miller sogar aus dem Lager der Roten verabschieden.
Das wäre jedoch nicht im Sinne Ducatis, weshalb auch ein finanzielles Entgegenkommen für Pramac Racing im Bereich des Möglichen wäre. Die Ducati-Pläne lassen einen möglichen MotoGP-Aufstieg bei Pramac für Alex Marquez unwahrscheinlich werden. Marquez-Manager Emilio Alzamora brachte dort in den letzten Wochen seinen Schützling ins Gespräch.
Die Sache scheint für die Ducati-Bosse klar zu sein, obwohl Ciabatti explizit meinte: "Wir haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen." Doch eine Einigung mit Danilo Petrucci und Jack Miller ist nach diesen Aussagen wohl nur noch Formsache.
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