Beim Begriff Sachsenring fallen vielen Fans die Bilder von riesigen Menschenmengen ein, die jeden Aussichtspunkt am acht Kilometer langen Straßenkurs des Ostdeutschen Grand Prix nahe Chemnitz besetzen. Der letzte Grand Prix auf dieser alten Strecke wurde 1971 von Giacomo Agostini auf MV Agusta gewonnen.

Viele dachten, das wäre das Ende des Motorradsports an dieser historischen Stätte, aber nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und angetrieben durch die ungebrochene Motorsportbegeisterung der lokalen Bevölkerung gab ein völlig neuer Sachsenring 1998 sein Debüt im Grand Prix-Kalender.

Die neue 3,508 Kilometer lange Strecke beinhaltet Teile des alten Kurses. Mick Doohan konnte den ersten GP auf der engen, kurvigen Strecke gewinnen. Seither wird der Grand Prix von Deutschland auf der immer wieder um- und ausgebauten Strecke abgehalten. Die Strecke ist dabei die Drittlangsamste des Kalenders, nach Estoril und Valencia. 2002 konnte Olivier Jacque hier noch mit der Zweitakt-Yamaha auf die Pole fahren. Den möglichen letzten Sieg einer Zweitaktmaschine verlor er allerdings, als er mit Alex Barros, ebenfalls auf einem Zweitakter, kolliderte.

Auch in diesem Jahr erwarten die Veranstalter wieder einen neuen Zuschauerrekord und über 200.000 Menschen am Sachsenring. Damit setzt man auch in diesem Jahr die lange Motorsport-Tradition in Sachsen fort, die schon seit dem ersten Grand Prix hier, der im Jahre 1961 stattfand, besteht.