Die letzte Runde im Argentinien-Grand-Prix wurde für Yamaha zur Achterbahnfahrt der Gefühle. Valentino Rossi bremste sich in Kurve sieben mit einem tollen Manöver an Andrea Dovizioso vorbei und schnappte sich so noch Rang zwei im MotoGP-Rennen. Wenige Sekunden später kamen an exakt derselben Stelle mit Franco Morbidelli und Maverick Vinales aber zwei Fahrer auf einer M1 zu Sturz.

Was war passiert? Vinales und Morbidelli kämpften gegen Ducati-Mann Danilo Petrucci um Rang sechs im Argentinien-GP. Petrucci lag voran, dahinter Vinales und Morbidelli. Doch dann krachte Morbidelli ins Heck seines Markenkollegen und beförderte so sich selbst und Vinales aus dem Rennen.

"Ich wollte an dieser Stelle gar nicht überholen", schilderte Yamaha-Neuzugang Morbidelli seine Sicht der Dinge. "Leider konnte ich aber nicht richtig bremsen, da ich durch Petrucci und Vinales einen doppelten Windschatten hatte. Gleichzeitig hat Maverick versucht, an Petrucci vorbeizugehen und hat deshalb eine andere Linie gewählt. Ich glaube, dass diese zwei Faktoren zur Kollision geführt haben."

Vinales: Keine Vorwürfe an Morbidelli

Vinales bestätigte die Einschätzung Morbidellis: "Ich wollte nach den vielen Problemen während des Rennens noch den sechsten Platz holen, aber dann ist mit leider Morbidelli in die Quere gekommen. Ich weiß nicht genau was passiert ist. Es war ein heftiger Crash, aber ich denke, man kann es als normalen Rennunfall betrachten. So etwas kann mir auch passieren."

Vinales sorgte sich sofort um den am Boden liegenden Morbidelli, Foto: Screenshot/MotoGP
Vinales sorgte sich sofort um den am Boden liegenden Morbidelli, Foto: Screenshot/MotoGP

Keine Anschuldigungen also gegenüber Morbidelli. Schön zu sehen war auch, dass Vinales direkt nach der Kollision zu seinem am Boden liegenden Unfallgegner eilte um sicherzugehen, dass dieser unverletzt war. "Er ist gleich zu mir gekommen und hat mich gefragt, ob es mir gut geht", bestätigt Morbidelli.

Für Vinales war der Argentinien-GP, wie von ihm selbst angesprochen, ein enttäuschendes Rennen. Einmal mehr konnte er einen guten Startplatz, in diesem Fall P2, nicht nutzen und fiel in der ersten Runde bis auf Rang sieben zurück. Morbidelli hingegen lieferte auf der Kunden-Yamaha des Petronas Sepang Racing Teams eine weitere Talentprobe ab. Er lag über weite Strecken des Rennens auf Platz vier und kämpfte gegen seinen Lehrmeister Valentino Rossi. "Bis zur letzten Runde war es ein sehr gutes Rennen", zog er ein positives Resümee mit einem großen Makel.