Willkommen in der MotoGP! Für die Rookies der diesjährigen Königsklasse Fabio Quartararo, Joan Mir, Francesco Bagnaia und Miguel Oliveira war der Katar GP die endgültige Feuertaufe. Und für den Großteil der Rookies keine einfache Sache. Motorsport-Magazin.com hat sich den ersten Einsatz der vier MotoGP-Rookies genau angesehen.

Katar GP: So lief es für Fabio Quartararo

Für drei der vier Neuzugänge verlief der Katar GP mit reichlichen Schwierigkeiten. Am ärgerlichsten begann das Rennen für Petronas-Yamaha-Pilot Fabio Quartararo. Der Franzose zeigte sich nicht nur bei den Testfahrten stark, sondern auch im Verlauf des Rennwochenendes. Das beste Beispiel für Quartararos gelungenen Einstieg in den Katar GP: Im Qualifying sicherte er sich den fünften Startplatz und ging somit aus der Mitte von Reihe zwei ins Rennen. Oder zumindest sollte er das.

Denn kurz vor Rennstart setzte das Pech für Quartararo ein. Als die MotoGP-Piloten in ihre Aufwärmrunde starteten, würgte der Franzose seine M1 ab. Die Regeln der Königsklasse lassen in diesem Fall keinen Spielraum zu: Passiert einem Piloten ein solches Malheur, muss er die Startaufstellung verlassen und aus der Box starten. Ein Desaster für Quartararo, musste er so doch einen hervorragenden Startplatz liegen lassen.

Dementsprechend verzweifelt war der Yamaha-Pilot, als er mitsamt seines Bikes in der Boxengasse ankam. Bis zum wirklichen Rennstart beruhigte er sich jedoch etwas. Die ersten vier Runden des Rennens fuhr er auf dem letzten Platz, danach kämpfte er sich zeitweise bis auf den 16. Rang vor. Kurz vor Rennende fiel er nochmals auf Platz 17 zurück, rang aber auf der letzten Runde seinen Rookie-Kollegen Oliveira nieder und wurde so 16. Auf Punkte musste Quartararo bei seinem MotoGP-Debüt trotzdem verzichten.

Fabio Quartararo hatte bei seinem Debüt-Rennen in der MotoGP Pech, Foto: Petronas SRT
Fabio Quartararo hatte bei seinem Debüt-Rennen in der MotoGP Pech, Foto: Petronas SRT

Katar GP: So lief es für Miguel Oliveira

Oliveira selbst erlebte ein ähnliches Prä-Renn-Szenario wie sein französischer Rookie-Kollege. Mit dem Unterschied, dass sich der Tech3-Pilot nicht nur während der Tests, sondern auch während des restlichen Wochenendes deutlich schwerer tat. Sein bestes Ergebnis fuhr er im FP3 mit Platz zehn ein, im Qualifying wurde er insgesamt 17. Aber auch in der Startaufstellung lief es für Oliveira nicht. Während Quartararos Bike kurz vor der Aufwärmrunde Probleme machte, wollte der Motor der KTM des Portugiesen schon im Grid nicht mehr.

Auch hier ist das MotoGP-Reglement klar und deutlich: Zurück in die Boxengasse und das Bike neu starten. In der Aufwärmrunde konnte Oliveira dann aber wieder auf die Strecke gehen. Ärgerlich ist dieser Zwischenfall natürlich trotzdem, aber längst nicht so sehr wie für Quartararo. Oliveira startete immerhin nur aus Reihe sechs und bestätigte später selbst, das die Probleme sein Rennen nicht beeinflussten.

Von Rang 17 gestartet, machte der KTM-Pilot auf der ersten Runde zwei Plätze gut und lag zeitweise mit Position 13 sogar in den Punkten. Gegen Rennende fiel Oliveira jedoch immer weiter zurück, denn der MotoGP-Rookie verheizte seine Reifen massiv. Schlussendlich musste er sich auf letzten Runde gegen Quartararo geschlagen geben und beendete das Rennen auf dem Platz, von dem aus er gestartet war. Damit waren auch für Oliveira keine Punkte bei seinem Debüt in der Königsklasse drin.

Francesco Bagnaia konnte den Katar GP gar nicht erst beenden, Foto: Pramac
Francesco Bagnaia konnte den Katar GP gar nicht erst beenden, Foto: Pramac

Katar GP: So lief es für Francesco Bagnaia

Das wahrscheinlich schlechteste Rennen erlebte jedoch Bagnaia. Denn während Quartararo und Oliveira ihre Rennen immerhin beenden konnten, hatte der Italiener nicht so viel Glück. Mit 13 von 22 Runden auf der Uhr musste Bagnaia den Katar GP vorzeitig beenden. Dazu gekommen war es allerdings schon viel früher. Der Pramac-Pilot ging, nachdem er fast alle Trainings im Mittelfeld beendet hatte, von Rang 13 aus ins Rennen. Die Startphase verlief für Bagnaia nach eigenen Aussagen gut, da er in der Lage war, einige Plätze gut zu machen.

Das Glück verließ ihn allerdings in der ersten Kurve, in der ihm Danilo Petrucci bei einem aggressiven Manöver den rechten Flügel vom Motorrad fuhr. Die ersten drei Runden konnte sich Bagnaia noch auf den Rängen elf bis 13 halten, danach ging es für ihn immer weiter nach hinten. Ab Runde acht bildete Bagnaia noch für zwei Runden das Schlusslicht des Fahrerfeldes, danach kam er endgültig in die Box. Offensichtlich beendete er sein erstes MotoGP-Rennen damit ohne Punkte.

Joan Mir erlebte von allen Rookies den erfolgreichsten Katar GP, Foto: Suzuki
Joan Mir erlebte von allen Rookies den erfolgreichsten Katar GP, Foto: Suzuki

Katar GP: So lief es für Joan Mir

Den besten Start in seine MotoGP-Karriere konnte Mir in Katar verbuchen. Als einziger der vier Rookies fuhr der Suzuki-Pilot nicht nur in die Punkte, sondern sogar gleich in die Top-10. In seinem ersten Königsklasse-Rennen schnappte sich Mir Rang acht und damit ebenso viele Punkte. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten schnitt Mir also klar am besten ab. Gemeinsam mit Quartararo war Mir schon einer von zwei Rookies gewesen, die es am Samstag direkt in Q2 schafften. Dort schnappte er sich zwar nur den elften Platz - und ließ damit nur Aleix Espargaro hinter sich - nach Quartararos Problemen vor Rennstart ging er allerdings als erster Rookie ins Rennen.

Die Startphase wusste Mir auch zu nutzen, indem er auf der ersten Runde gleich fünf Plätze gutmachte und damit Sechster wurde. Eine Runde später lag er noch einmal zwei Ränge weiter vorn und ließ damit sogar seinen Teamkollegen Alex Rins hinter sich zurück. Acht Runden blieb Mir auf Podiumskurs, bevor später im Rennen durch zu starke Reifenabnutzung kontinuierlich Plätze an Danilo Petrucci, Cal Crutchlow, Valentino Rossi und Maverick Vinales abtreten musste.

Die MotoGP-Elite hatte Mir in Sachen Reifen-Management natürlich noch einiges voraus. Das ist wohl für keinen Beteiligten eine Überraschung gewesen, bedenkt man den Erfahrungs-Unterschied, den Mir zu einem Rossi oder Petrucci hat. Trotzdem hat es Mir geschafft, Katar als derzeitiger Top-Rookie zu verlassen.