Marc Marquez meldete sich am Mittwoch zurück im MotoGP-Paddock. Beim Testauftakt in Sepang nahm er zum ersten Mal seit seiner Schulteroperation vor zwei Monaten wieder auf seiner Repsol Honda Platz. Seine Operation war auch großes Thema im Gespräch mit den Journalisten vor Ort.

So plauderte Marc Marquez einige interessante Details über die Schwere der Verletzung sowie den Eingriff selbst aus. "Als ich im OP-Saal betäubt wurde, sprang die Schulter ganz von alleine sofort wieder heraus, als ich eingeschlafen bin. Die Ärzte waren daher sehr besorgt", sagte der amtierende MotoGP-Champion am Mittwoch.

Denn das bedeutete, dass die Schultergelenk nur noch von Marquez' Muskeln in der Schulterpfanne gehalten wurde. Sobald diese im Zuge der Narkose erschlafft waren, gab es keinerlei Halt mehr. "Der Zeitpunkt der Operation war daher schon am absoluten Limit", so der 26-jährige Spanier.

MotoGP: So verlief die Reha von Marc Marquez: (05:11 Min.)

Der Eingriff dauerte aus diesem Grund auch viermal so lange wie ursprünglich geplant. "Als ich mir in Valencia die Schulter erneut ausgekugelt habe, war der Schaden größer als ursprünglich gedacht", erklärte Marquez. "Als die Schulter im Zuge des Eingriffs aufgeschnitten wurde, haben die Ärzte gesehen, dass viele Bänder komplett zerstört waren. Dann haben sie sofort zwei Operationen auf einmal durchgeführt und am Ende lag ich ganze vier Stunden im OP-Saal."

Genesung dauert länger als erwartet

Daher nahm auch die Reha mehr Zeit in Anspruch. Die körperlichen Auswirkungen des Eingriffs spürte Marquez in Sepang noch immer deutlich. Am Mittwoch konnte er nur 29 Runden absolvieren, ehe ihm die Kraft ausging. Damit fuhr er die wenigsten Runden von allen MotoGP-Stammfahrern, die teilweise mehr als doppelt so lange wie Marquez auf der Strecke waren.

Der amtierende Weltmeister musste zugeben, dass er den Test nicht voll nutzen kann: "Ich werde bei diesem Test nicht viele Runden absolvieren können und kann daher gar nicht alle Teile ausprobieren. Wir konzentrieren uns auf das Wichtigste und werden die anderen Sachen erst in Katar oder nach Saisonstart testen."

Trotz seiner körperlichen Verfassung landete Marc Marquez am ersten MotoGP-Testtag in Sepang auf dem ersten Platz. An Schnelligkeit auf eine Runde hat der Weltmeister über den Winter nicht eingebüßt.