Stefan Bradl belohnt sich in Malaysia endlich für seine Leistungen in der MotoGP-Saison 2018. Beim Rennen in Sepang ist der Deutsche zum vierten Mal dabei, vertritt dieses Mal den verletzten Cal Crutchlow bei seinem ehemaligen Arbeitgeber LCR-Honda. Auf der RC213V des Briten schafft Bradl nun in seinem vierten Einsatz den Sprung in die Punkteränge, trotz zweier Schwachstellen.

Bei seinen Wildcard-Einsätzen in Brünn und Misano schied Bradl noch vorzeitig aus, als Ersatzmann für Franco Morbidelli auf dem Sachsenring fehlten ihm im Ziel vier Sekunden auf Rang 15. Nun sah Bradl auf dem Sepang International Circuit die Zielflagge auf Position 13. Damit nimmt er drei WM-Punkte mit nach Hause. Zuletzt fuhr er beim Finale 2016 in Valencia, ebenfalls als 13., Zähler ein.

Stefan Bradl jubelt über Start in Sepang

Den Grundstein für diesen Erfolg legt Bradl schon am Start. "Der war richtig stark. Ich hätte noch zwei bis drei Plätze weiter vorne sein können, aber ich war dann auf der Außenbahn und wollte nicht alles auf einmal riskieren", blickt Bradl zurück. Wahrscheinlich hatte er da noch das Rennen in Brünn im Kopf, das er wegen einer Kollision mit Bradley Smith und Maverick Vinales schon nach drei Kurven beenden musste. Trotzdem: Von Startplatz 20 aus ging es für Bradl in der ersten Runde gleich um fünf Plätze nach vorne.

Stefan Bradl startete gut in Malaysia, Foto: LCR
Stefan Bradl startete gut in Malaysia, Foto: LCR

Am Ende zeigte sich aber: Diese zurückhaltende Fahrweise hat womöglich ein noch besseres Ergebnis verhindert. "Ich war dann schon recht defensiv unterwegs, weil ich mir gedacht habe: Schau, dass du erst mal alles unter Kontrolle hast und alles anschauen und einschätzen kannst. Das ist mir gut gelungen. Aber in den ersten vier, fünf Runden habe ich so ein halbe Sekunde pro Runde liegen gelassen. Ich war einfach ein bisschen zu vorsichtig", musste Bradl einräumen.

Hitze macht Stefan Bradls Honda zu schaffen

So fanden in der ersten Rennhälfte Aleix Espargaro und Franco Morbidelli einen Weg vorbei an Stefan Bradl, der am Ende immerhin seinen LCR-Teamkollegen Takaaki Nakagami und Bradley Smith hinter sich lassen konnte. Und das, obwohl die tropische Hitze Malaysias massive Auswirkungen auf die Performance von Bradls MotoGP-Honda hatte.

"Es hat alles angefangen zu überhitzen, die Bremsen dann auch. Ich konnte da nicht mehr nachjustieren. Der Bremshebel hat nicht optimal gepasst, aber das sind Kleinigkeiten. Es ist einfach so bei der Hitze, dass das Material Schwächen zeigt", weiß Bradl. Sein Fazit fällt trotz der Hitzeanfälligkeit seiner LCR-Honda positiv aus: "Ich glaube, ich habe meine Sache ganz okay gemacht. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung an diesem Wochenende."

Ob Stefan Bradls MotoGP-Saison 2018 damit beendet ist, steht indes noch nicht fest. Alles hängt vom Heilungsprozess bei Cal Crutchlow ab. Bradl jedoch ist sich ziemlich sicher, dass er auch beim Finale in Valencia noch einmal die Honda des Briten übernehmen wird. Er beziffert die Wahrscheinlichkeit für einen Einsatz auf 99 Prozent. Dann hätte Bradl noch einmal die Gelegenheit, um Punkte zu kämpfen.