So lange wie aktuell war Valentino Rossi erst einmal in seiner seit 1996 andauernden Karriere sieglos. Zwischen seinen Erfolgen in Sepang 2010 und Assen 2013 lagen 42 Rennen, aktuell wartet Rossi 22 Grands Prix auf einen Triumph. Und aktuell ist kein Ende in Sicht, Yamaha scheint gegenüber Honda und Ducati immer noch weiter ins Hintertreffen zu geraten.

Den Freitag in Aragon beendeten Rossi und Teamkollege Maverick Vinales nur auf den Rängen neun und zehn. "Das ist noch nicht einmal unsere schlechteste Strecke. Valencia ist für mich noch schlimmer, aber Aragon ist nah dran", schmunzelte der Routinier. Ist 2018 für ihn also eine verlorene Saison? "Ach, ich weiß nicht. Zumindest kann ich um die Welt reisen, sehe viele tolle Städte und kann mit euch Journalisten sprechen. Das macht auch Spaß. Somit ist es nicht völlig umsonst", meinte Rossi am Freitagabend in seiner Medienrunde und sorgte damit für Lacher bei der anwesenden Presse.

Wirklichen Grund zur Freude werden er und Vinales an diesem Wochenende, wie bereits im Vorfeld erwartet, nämlich wohl nicht haben. Der Yamaha M1 fehlt es im Motorland Aragon völlig an Grip, vor allem am Kurveneingang. "Ich habe überhaupt keinen Grip. Ich bin am Weg in die Kurve extrem langsam und kann nicht pushen. Das bereitet uns große Probleme", fand Vinales nach den ersten beiden Trainings deutliche Worte.

Rossi, die Schwachstellen der Yamaha betreffend nicht immer einer Meinung mit seinem Teamkollegen, stimmt Vinales vollkommen zu: "Für mich ist auch der Kurveneingang das größte Problem, wie schon in Misano."

Aragon 2018: Marquez vs. Lorenzo: (02:58 Min.)

Yamaha empfindlicher als Konkurrenz

Aragon gilt generell als Strecke mit geringem Grip-Niveau, was Yamahas Probleme noch verstärkt. "Unser Motorrad reagiert sehr empfindlich, wenn sich die Bedingungen ändern", bestätigt Vinales. "Zehn Grad mehr am Asphalt und alles ist anders." Erneut Zustimmung von Rossi: "Ja, das stimmt. Bei weniger Grip haben wir noch größere Probleme. Wir sind aber auch bei idealem Grip, idealem Asphalt und idealem Wetter langsamer als Honda oder Ducati."

Was Yamaha bleibt, ist Durchhalteparolen auszugeben. "Es ist wie es ist. Wir müssen unser Bestes versuchen", beschließt Rossi seine Ausführungen am Freitag.