Johann Zarco führte den MotoGP-Saisonauftakt in Katar - wie schon im Vorjahr. Doch erneut gab es für den Franzosen in Diensten von Tech3-Yamaha kein Happy End. Während er 2017 in Führung liegend stürzte, fiel er beim Opener des Jahres 2018 in der Schlussphase immer weiter zurück. Am Ende wurde es Rang acht für Zarco, der für den Einbruch in der Schlussphase nichts konnte.

"Ich kann nicht enttäuscht sein, denn ich habe alles gegeben und meinen Job gemacht. Wenn die Techniker von Michelin und aus dem eigenen Team sagen, dass etwas falsch war, dann heißt das schon, dass der Fahrer seinen Job erledigt hat. Das kann passieren und deshalb kann ich weiter lächeln. Mit diesen Problemen Achter zu werden bedeutet, dass du konkurrenzfähig bist", gab Zarco nach dem Katar-GP gegenüber den MotoGP-Journalisten zu Protokoll.

Zarco traf also keine Schuld - er und sein Team hatten einen fehlerhaften Reifen aus dem Hause Michelin aufgezogen. Trotzdem konnte sich der Franzose 16 von 22 Runden lang an der Spitze des Rennens behaupten. "Doch fünf Runden vor Schluss ist es immer schlimmer geworden. Als mich die anderen Fahrer überholt haben, konnte ich mich nicht mehr wehren", so Zarco. Ein Blick auf die Rundenzeiten zeigt: Ab diesem Zeitpunkt war Zarco eine Sekunde pro Runde langsamer als die Spitze unterwegs, im vorletzten Umlauf sogar zwei.

Zarco in Katar: So wirkten sich die Reifen-Probleme aus

Die Probleme mit den Michelin-Reifen begannen für Zarco allerdings schon viel früher. "Es wurde zwar zum Ende hin immer schlimmer, aber ich bekam schon nach sieben oder acht Runden erste Vorwarnungen. Ich war zwar besorgt, aber ich dachte mir: Vielleicht liegt es einfach daran, dass es zu kalt ist, oder vielleicht haben die anderen Fahrer dieses Problem auch. Daher habe ich weiter geführt und abgewartet. Aber dann habe ich bemerkt, dass die anderen Fahrer ihre Pace halten konnten und ich nicht."

Mit den fehlerhaften Gummis konnte Zarco die Kurveneingänge in der Schlussphase nicht mehr attackieren. Andernfalls hätte er einen Crash riskiert, wie er berichtet: "Ich bin nur noch herumgerutscht. Am Kurveneingang hat das Motorrad nicht mehr eingelenkt, sondern ist weit gegangen. Und wenn ich es trotzdem versucht hätte, dann wäre ich gestürzt." Zarco hat sich daher entschlossen, die Punkte für den achten Platz mitzunehmen. Nicht ohne eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Ich hatte die Führung genossen. Wenn ich wieder solche Rennen fahre und alles in Ordnung ist, dann werde ich um den Sieg kämpfen."