WM-Leader Marc Marquez steckte im dritten Freien Training von Aragon sein Revier gleich einmal klar ab. Mit über drei Zehntelsekunden Vorsprung auf Maverick Vinales holte er sich die Bestzeit. Andrea Dovizioso, dritter Mann im Titelkampf, verlor schon über sechs Zehntelsekunden.

Die Positionen: Marc Marquez war in 1:48.262 Minuten exakt 0,310 Sekunden schneller als Maverick Vinales. Der Freitagsschnellste Dani Pedrosa wurde Dritter vor Alvaro Bautista. Für eine kleine Sensation sorgte Mika Kallio. Der KTM-Testfahrer, der in Aragon seinen dritten Wildcard-Einsatz der Saison bestreitet, wurde hervorragender Fünfter und schaffte so den direkten Einzug in Q2. Dorthin begleiten ihn Andrea Dovizioso, Aleix Espargaro, Cal Crutchlow, Andrea Iannone und auch gerade noch der Frisch aus seiner Verletzungspause zurückgekehrte Valentino Rossi.

Rossi verwies als Zehnter seinen Erzrivalen Jorge Lorenzo um 63 Tausendstel auf P11, der Ducati-Pilot muss somit in Q1 ran. Dort befindet er sich aber in guter Gesellschaft: Danilo Petrucci (13.), die Tech3-Fahrer Johann Zarco (19.) und Jonas Folger (23.) sind ebenso vertreten wie das KTM-Stammteam mit Pol Espargaro (12.) und Bradley Smith (22.).

Die Zwischenfälle: Jorge Lorenzo verlor nach wenigen Minuten beim Anbremsen zur vorletzten Kurve den Knie-Slider an seiner Lederkombi und musste an die Box kommen.

Für den ersten Sturz der Session sorgte wie so oft Sam Lowes. Er crashte mit seiner Aprilia RS-GP in Kurve 13 und musste per Scooter an die Box zurückkehren. Wenige Minuten später stürzte auch Johann Zarco. Er verlor in Turn3 die Kontrolle über seine Yamaha, konnte sein Motorrad ebenfalls nicht wieder starten.

Jack Miller war der dritte Crasher in FP3. Er flog 18 Minuten vor Ende in Kurve eins ab. Unmittelbar nach ihm ging fast an derselben Stelle Jonas Folger zu Boden. Er wurde unsanft von seinem Motorrad geschüttelt und zog sich eine Wunde am Hals zu.

Andrea Iannone stürzte in seiner letzten Runde noch in Kurve fünf.

Das Wetter: Der am frühen Morgen noch über dem Motorland Aragon hängende Nebel hatte sich zum dritten Freien Training der MotoGP völlig verzogen. Bei Sonnenschein wurde eine Außentemperatur von 18 Grad gemessen, die Strecke erreichte 20 Grad. Für die Fahrer der Königsklasse war es die erste Gelegenheit an diesem Wochenende, auf völlig trockener Fahrbahn zu trainieren. Dementsprechend ging das gesamte Feld sofort zu Beginn der Session auf die Strecke.

Die Analyse: Das dritte Training von Aragon war für die MotoGP-Fahrer eine große Herausforderung. Nach den Regenfällen in den Freitags-Sessions mussten in 45 Minuten ein Setup gefunden, Reifen getestet und eine ausreichend schnelle Rundenzeit für den direkten Weg in Q2 gefahren werden. Marquez, bekanntermaßen Spezialist für Strecken gegen den Uhrzeigersinn, schaffte das scheinbar problemlos. Große Schwierigkeiten hatten aber auch Maverick Vinales, Andrea Dovizioso oder Dani Pedrosa nicht. Man darf davon ausgehen, dass sich die Lücke im Laufe des verbleibenden Wochenendes noch schließt. Beeindruckend war auch die Performance von Valentino Rossi, der nur gut drei Wochen nach seinem Beinbruch ein starkes drittes Training zeigte.