Die Zeiten, in denen man den ein oder anderen Piloten der Motorrad-Weltmeisterschaft verdächtigen musste, unter Alkoholeinfluss auf die Strecke zu gehen, sind eigentlich lange vorbei. Generell gilt Alkohol seit 2004 zwar nicht als Dopingmittel, ist aber aufgrund von Sicherheitsbedenken dennoch verboten. Nun hat sich der Weltverband FIM dazu entschieden, in all seinen Rennserien und somit auch in MotoGP, Moto2 und Moto3, Kontrollen einzuführen. Das wurde im neuen 'Medical Code' festgeschrieben.

Drei Piloten pro Grand Prix

Pro Rennwochenende werden in Zukunft drei Piloten in jeder Klasse ohne Vorwarnung zur Überprüfung mittels Alkoholtester gebeten. Die Kontrollen können in einem Zeitraum von zwölf Stunden vor der ersten Session bis 30 Minuten nach dem Zieleinlauf des Rennens stattfinden. Der erlaubt Wert liegt dabei bei 0,1 g pro Liter, also 0,1 Promille. Wird dieser Wert überschritten, gibt es nach 15 Minuten eine weitere Kontrolle, analog zur Vorgehensweise im Straßenverkehr.

Am Rennwochenende heißt es: Finger weg vom Alkohol!, Foto: HRC
Am Rennwochenende heißt es: Finger weg vom Alkohol!, Foto: HRC

Fällt auch der zweite Test positiv aus, wird der betreffende Fahrer vom aktuellen Event disqualifiziert. Außerdem droht eine Sperre zwischen neun und 18 Monaten, je nach Schwere des Vergehens. Gleiches gilt für den Fall, dass ein Pilot den Alkoholtest verweigert. Einzige Möglichkeit zum Einspruch ist der Internationale Sportgerichtshof CAS.

Podiumsfahrer dürfen trinken

Ausgenommen von Alkoholkontrollen sind die drei Fahrer pro Klasse, die im Rennen am Sonntag auf dem Podium stehen. Sie dürfen also nach wie vor den Champagner bei der Siegerehrung mit gutem Gewissen.

Erstmals durchgeführt wurden die Alkoholkontrollen bereits bei den Motocross-Weltmeisterschaftsläufen in Leon, Mexiko und Pietramurata, Italien am 1. beziehungsweise 15. April diesen Jahres. In den Klassen MXGP und MX2 wurden pro Event drei Fahrer getestet, unter ihnen Deutschlands Motocross-Star Max Nagl. Alle Proben waren negativ.