Das Strafensystem der Motorrad-Weltmeisterschaft wird geändert. Das hat die Grand Prix Commission, bestehend aus Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta, Paul Duparc vom Weltverband FIM, dem IRTA-Vorsitzenden Herve Poncharal sowie Takanao Tsubouchi vom Herstellerbund MSMA bei ihrem Meeting am vergangenen Samstag in Losail beschlossen. Die Penalty Points werden demnach abgeschafft.

"Aufgrund der Vielzahl an Bestrafungsmöglichkeiten, die den FIM MotoGP Stewards zur Verfügung stehen, sind die Penalty Points nicht mehr notwendig. Sie werden daher mit sofortiger Wirkung von der Strafenliste gestrichen", heißt es in der Aussendung der MotoGP.

Bisher konnten von den Stewards ja für unterschiedlichste Vergehen, etwa unsportliches Verhalten oder das Verursachen von Kollisionen, zwischen einem und vier dieser Strafpunkte vergeben werden, die dann für jeweils ein Jahr galten. Bei vier Penalty Points innerhalb dieses Zeitraums wurde der betreffende Fahrer ans Ende des Feldes versetzt, hätte ein Fahrer diese Marke wiederholt erreicht, wären die Konsequenzen verschärft worden.

Rossi prominentestes Opfer

Betroffen von der Regelung, die 2013 eingeführt wurde und in der die Strafpunkte zunächst anstatt pro Jahr pro Saison galten, waren zahlreiche Piloten. Ihr mit Sicherheit prominentestes Opfer war aber Valentino Rossi. Ihm wurden 2015 nach der Kollision mit Marc Marquez im Grand Prix von Malaysia drei Penalty Points aufgebrummt, was zusammen mit einem Punkt aus dem Misano-Wochenende wenige Wochen zuvor, wo er im Qualifying seinen damaligen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo blockiert hatte, vier Strafpunkte ergab.

Aufgrund der Penalty Points: Rossi in Valencia 2015 am Ende der Startaufstellung, Foto: Milagro
Aufgrund der Penalty Points: Rossi in Valencia 2015 am Ende der Startaufstellung, Foto: Milagro

Rossi musste also beim letzten Rennen der Saison 2015 in Valencia ans Ende der Staraufstellung zurück. Er konnte sich zwar noch auf Rang vier nach vorne kämpfen, verlor den Titel aber dennoch im Finale an Lorenzo. Dementsprechend hitzig wurde damals die Entscheidung der Stewards, gegen die Rossi sogar vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS vergeblich Berufung einlegte, diskutiert. Diskussionen, die es Zukunft nur noch über andere Strafen, nicht aber über solche durch Penalty Points geben wird.