Michelin steht auf Phillip Island am kommenden Wochenende ein Härtetest bevor. Seit der Neuasphaltierung im Jahr 2013 stellt das Streckenband in Australien die Reifenhersteller stets vor besondere Probleme. Sowohl Dunlop in den kleineren Klassen, als auch Michelins MotoGP-Vorgänger Bridgestone erlebten auf Phillip Island schon einmal ein Waterloo.

Zu diesem Zweck bringt Michelin zwei komplett neue Hinterreifen zum Australien-GP, die bislang noch nicht eingesetzt wurden. Es handelt sich dabei um eine Medium- und eine Hard-Mischung, die jeweils auf der linken Flanke härter als auf der rechten sind. Diesen asymmetrischen Hinterreifen stehen zwei asymmetrische Vorderreifen (hart und weich) sowie ein symmetrischer Vorderreifen (Medium) gegenüber.

Kein Inferno wie einst Bridgestone

Ob das Michelin-Männchen am Sonntag noch grinsen kann?, Foto: Milagro
Ob das Michelin-Männchen am Sonntag noch grinsen kann?, Foto: Milagro

Damit will man verhindern, in ein ähnliches Inferno zu schlittern wie Bridgestone vor drei Jahren. Damals hatte die frische Asphaltdecke förmlich den Gummi von den Pneus gefressen. Der japanische Hersteller konnte die Sicherheit nicht der Fahrer nicht über die volle Renndistanz garantieren und so wurde von der Rennleitung ein verpflichtender Boxenstopp samt Wechsel auf das Zweitmotorrad (mit neuen Reifen) in einem bestimmten Rundenfenster vorgeschrieben.

Am Renntag wurde die Renndistanz zudem noch einmal verkürzt. Denn länger als zehn Runden konnte Bridgestone damals nicht für die Sicherheit der Reifen bürgen. Da Marc Marquez damals auf Podiumskurs das Boxenstopp-Fenster um eine Runde verpasste, wurde er disqualifiziert. Das hätte ihn beinahe die WM gekostet.

Eine derartige Schmach will sich Michelin ersparen. In die neuen Reifen sind daher Erkenntnisse des dreitägigen Wintertests vom Februar eingeflossen. "Wir haben einen komplett neue Gummimischung entwickelt, man könnte sagen, das ist ein 'Phillip Island Reifen'. Wir werden diesen Pneu auch nirgendwo anders einsetzen", erklärt Michelins Zweirad-Chef Piero Taramasso in einer Aussendung.