Valentino Rossi zeigte sich im ersten Freien Training von Brünn überraschend stark. Auch Teamkollege Jorge Lorenzo fand in Tschechien zu alter Form zurück, die er mit dem dritten Rang in Österreich schon angedeutet hatte. Am Ende war es aber Ducati-Pilot Andrea Iannone, der sich seine Hochform zu Nutzen machte und mit 1:56.189 die Bestzeit holte.

Die Platzierungen: Jorge Lorenzo eröffnete den Brünn GP in für ihn klassischer Manier und ging zügig auf die Strecke. Der Rest des Feldes folgte, die erste Bestzeit holte Loris Baz, bis ihn Scott Redding mit einer 1:58.526 ablöste. Nach knapp fünf Minuten fing es ganz leicht an zu regnen, zu Beginn beeinflusste es die Action auf der Strecke aber nicht. Schon gar nicht Andrea Iannone und Maverick Vinales, die während es zu regnen begann, mit schnellen Runden loslegten. Iannone setzte sich am Ende durch und übernahm die Spitze, Vinales wurde Zweiter. Allerdings nicht lange, da Redding in Bestform die Führung schnell wieder übernahm.

Eine halbe Stunde vor Schluss war es dann Doktor Rossi, der die erste Position übernahm. Teamkollege Lorenzo folgte auf dem Fuße und kämpfte sich von elf auf zwei vor. Iannone und Redding verdrängten Marquez zur selben Zeit auf Rang fünf. Eine Runde nach seinem zweiten Rang schnappte Lorenzo auch noch Platz eins von Rossi weg. Von dem Formtief aus Assen und Deutschland war nichts mehr übrig. Diese Führung hielt bis zu dem Zeitpunkt, an dem Rossi wieder aufdrehte - und das Runde für Runde aufs Neue. Allerdings bummelte auch Marquez nicht gerade vor sich hin und konnte sich damit den dritten Rang sichern.

Am Ende war es jedoch Spielberg-Sieger Iannone, der auch in Brünn die Führung übernahm. Mit einer 1:56.189 legte er vor und blieb für Rossi und Lorenzo auf den Rängen zwei und drei unerreichbar. Hector Barbera wurde Vierter vor Andrea Dovizioso. Platz sechs belegte Marquez, Siebter wurde Vinales. Die Top-10 komplettierten Redding, Bradley Smith und Dani Pedrosa. Stefan Bradl wurde 15.

Die Zwischenfälle: Kein Jack Miller auf der Strecke! Der Australier war während des Österreich GPs gestürzt, war von den Ärzten allerdings für das Rennen in Brünn für fit erklärt worden. Trotzdem gab es für Miller keinen Einsatz, da sich Team, HRC und sein Manager Aki Ajo dazu entschieden hatten, ihn erst wieder antreten zu lassen, wenn er seinen Crash komplett auskuriert hat. Erst in Silverstone wird Miller wieder auf der Strecke unterwegs sein.

Iannone stellte seine Ducati mit 18 Minuten auf der Uhr in Kurve drei am Streckenrand ab, er konnte mit einem technischen Defekt nicht weiterfahren. Während in der Box nur ungläubige Blicke getauscht wurden, machte sich der Österreich-Sieger mit einer Mitfahrergelegenheit auf den Weg zurück in die Box. Wenige Augenblicke nach seiner Ankunft war der 'Maniac' auf Bike zwei wieder unterwegs. Am Ende der Session wurde Marquez auch noch seine beste Rundenzeit gestrichen, da er die Streckenbegrenzung um einige Millimeter verließ.

Das Wetter: Zum MotoGP-Training legte sie Sonne über Brünn ein wenig zu. Immerhin 19 Grad hatte es bereits, Wolken hingen aber immer noch über der Strecke. Immerhin der Nebel, der in der Moto3-Session noch allgegenwärtig war, verzog sich etwas.

Die Analyse: Die Zeichen für Yamaha stehen gut. Lange Zeit führten Rossi oder Lorenzo, teilweise sogar beide hintereinander. Am Ende mussten sich die Yamahas aber der Power der Ducati und der Zuversicht Iannones Beugen. Sein erster Sieg scheint ein Befreiungsschlag für den 'Maniac' gewesen zu sein.