Die Veränderungen an der Streckenführung in Katalonien zeigten auch im letzten Freien Training der MotoGP deutlich spürbare Auswirkungen: Besonders im vierten Sektor scheinen die Hondas nahezu unschlagbar, während die Yamahas mit dem Setup hadern und die Pace von Marquez nicht mitgehen können.

Die Platzierungen: Schon früh in der Session gelang Marquez eine 1:45.194, damit setzte er sich an die Spitze. Die Yamahas dagegen hatten erneut ihre liebe Not. Lorenzo dümpelte auf Rang 15 dahin, Rossi fuhr sich erst einige Minuten vor Schluss in die Top Ten.

Drei Minuten vor Sessionende preschte Crutchlow mit der LCR-Honda auf den zweiten Platz vor, konnte aber nicht an Marquez‘ Zeit kratzen. Tatsächlich blieb die Bestzeit von Marquez bis zum Ende stehen, auch Crutchlow verdrängte niemand von Rang zwei. Dritter wurde Iannone, der sich deutlich steigern konnte, während FP3-Spitzenreiter Vinales mit sechs Zehnteln Rückstand auf Rang vier fuhr. Fünfter wurde Redding vor dem erstarkten Dovizioso, Rossi kam noch bis auf den siebten Rang vor, handelte sich aber acht Zehntel Rückstand ein. Pedrosa bekam eine ganze Sekunde aufgebrummt und wurde damit Achter vor Pol Espargaro und Petrucci. Bradl steigerte sich deutlich, mit 1,9 Sekunden Rückstand kam er auf Rang zwölf. Bittere Pille dagegen für Lorenzo: Er lag mit zwei Sekunden Rückstand auf Rang 14.

Die Zwischenfälle: Nach zehn Minuten stürzte Danilo Petrucci heftig in Turn 5. Er blieb unverletzt, aber bei seiner Ducati wurden der Tank und die Sitzbank abgerissen. Sechs Minuten vor Schluss stürzte Alvaro Bautista ebenfalls in Turn 5.

Das Wetter: Vor dem vierten Freien Training der MotoGP zogen etwas dichtere Wolken über dem Circuit de Catalunya auf, die Temperaturen blieben aber mit 27 Grad an der Luft und 42 Grad auf dem Asphalt sommerlich heiß.

Die Analyse: Das vierte Freie Training bestätigte den Eindruck aus FP3: Das neue Layout kommt den Hondas deutlich mehr entgegen als den Yamahas. Hatte am Freitag noch alles nach einem Duell Lorenzo gegen Vinales ausgesehen, hat nun Marquez die besten Karten. Aus deutscher Sicht sehr erfreulich ist der zwölfte Platz von Bradl, der damit zum ersten Mal an diesem Wochenende seinen Teamkollegen um über eine Sekunde distanzieren konnte.