Auch wenn Maverick Vinales im Jahr 2016 kein Rookie mehr ist, ist die Dominanz über seinen Teamkollegen Aleix Espargaro etwas besonderes. Im Qualifying des Texas GPs wurde diese verdrehte Welt in der Suzuki-Box deutlich. Vinales landete auf dem fünften Rang und ärgerte sich. Aleix Espargaro ist mit dem neunten Rang hingegen zufrieden. Die Frage danach, wer hier wen dominiert, stellt sich spätestens jetzt nicht mehr. "Aus der zweiten Reihe zu starten ist gut, aber ich bin dennoch nicht zufrieden", beschwert sich Vinales. "Wir sind zwar Vierter, doch der Rückstand ist mit über eine Sekunde einfach zu groß." 1.059 Sekunden liegt Vinales hinter Polesetter Marc Marquez zurück.

Die Qualifying-Bestzeit des Suzuki-Piloten liegt bei 2:04.247, Marquez hingegen fuhr eine 2:03.257. Woran der große Abstand zum Austin-Meister Marquez liegt, weiß Vinales immerhin. "Wir konnten heute nicht das volle Potenzial der Maschine nützen", erklärt der Suzuki-Pilot. "Im dritten und vierten Freien Training haben wir ein gutes Setup für angefahrene Reifen gefunden, als ich dann aber neue Slicks aufgezogen habe hat es gar nicht funktioniert."

Dafür, dass laut Vinales im Qualifying "gar nichts" funktionierte, ist der fünfte Startplatz und damit die zweite Startreihe immer noch eine beachtliche Leistung. Der 21-Jährige hatte sich jedoch höhere Ziele für den Texas GP besteckt. "Die Reifenprobleme hat unser Qualifying natürlich negativ beeinflusst, was sehr schade ist", so Vinales. "Ich glaube, dass ich das Potenzial für die erste Startreihe gehabt hätte." Eine Ansage, von der Teamkollege Espargaro nur träumen konnte.

Aleix Espargaro wurde am Samstag in Texas Neunter, Foto: Suzuki
Aleix Espargaro wurde am Samstag in Texas Neunter, Foto: Suzuki

Aleix Espargaro: Freude über Rang neun

Der Routinier musste sich am Ende des Tages nicht nur mit dem neunten Rang und damit dem Ende der dritten Startreihe zufrieden geben, sondern musste vorher auch noch durch die Schmach des ersten Qualifyings gehen. Als Werkspilot eine nicht einwandfreie Lösung. Trotzdem ist Espargaro zufrieden gestimmt. "Ich bin echt glücklich. Niemals hätte ich geglaubt, dass ich mit Rang neun einmal so zufrieden sein würde, weil Suzuki eigentlich auch weiter vorne sein muss. Es ist aber einfach eine tolle Verbesserung im Vergleich zu den vorherigen Rennen."

Mit Ruhm bekleckert hat sich sich Espargaro in den beiden ersten Saisonrennen wahrlich nicht. Während Vinales immer wieder an der Spitze mitfuhr, landete Espargaro in beiden Rennen auf dem elfen Platz und damit hinter seinem jüngeren Teamkollegen. Dementsprechend fällt Espargaros Wertung der Rennen aus: "In Katar und Argentinien habe ich mich wirklich schlecht gefühlt. Ich habe nicht verstanden, wie ich schneller sein kann und bin oft gestürzt", seufzt Espargaro. "Wir hatten einfach viele Probleme. Jetzt fühle ich mich mit dem Chassis und einem neuen Setup aber endlich besser und kann das Motorrad einfach einlenken." Diese neuerworbene Selbstsicherheit vom neunten Rang in der Startaufstellung in ein vorzeigbares Ergebnis umzuwandeln wird schwierig für Espargaro. Mit Honda-Werkspilot Dani Pedrosa und Cal Crutchlow auf der Satelliten-Honda wird ein Vorbeikommen zwar nicht unmöglich, aber auch nicht einfach.