Der MotoGP-Saisonstart 2016 in Katar lief für Repsol Honda viel besser, als man das nach den teilweise desaströsen Testfahrten im Winter erwarten konnte. Marc Marquez schaffte mit Rang drei sogar den Sprung auf das Podium, lediglich zwei Sekunden fehlten auf Rennsieger Jorge Lorenzo. Beim zweiten WM-Lauf des Jahres in Argentinien rechnet sich Marquez nun sogar noch bessere Chancen aus - allerdings nur, wenn sein Setup aus Katar funktioniert.

Honda im Fokus: Schwachstelle Kurvenausgang

In der Winterpause stand Honda vor einer Vielzahl von Problemen mit dem neuen Motorrad. Ein Großteil davon konnte eliminiert werden. In einem Bereich hat die RC213V aber nach wie vor großen Rückstand auf die Konkurrenz von Yamaha oder Ducati. Beim Herausbeschleunigen aus Kurven lassen Marc Marquez und Dani Pedrosa extrem viel Zeit liegen. Ein Schwachpunkt, der allerdings nicht leicht auszulöschen ist. Es sind nämlich wohl mehrere Faktoren, die hierfür verantwortlich sind.

Grundproblem ist der nach wie vor zu aggressive Motor. In Verbindung mit der deutlich beschnittenen Elektronik sorgt der für heftige Wheelys, die nur durch eine Unterbrechung oder Verminderung der Kraftübertragung ans Hinterrad zu kontrollieren sind, was klarerweise zu Geschwindigkeitsverlust führt. Bei Ducati oder Yamaha steuert man hier bereits mit großen Flügeln an der Front entgegen, die das Vorderrad am Boden halten sollen. Honda experimentiert zwar auch bereits mit solchen Winglets, befindet sich aber noch in der Frühphase der Entwicklung.

Das sagen Marquez und Pedrosa

Marc Marquez: "Nach dem dritten Platz in Katar kommen wir positiv gestimmt nach Argentinien, weil wir dieses Ergebnis beim Saisonauftakt nicht erwartet hätten. Wir haben aber das gesamte Wochenende gut gearbeitet und so konnte ich im Rennen ordentlich pushen. In Argentinien hatten wir aber leider keinen Wintertest, also müssen wir erst sehen, ob unser Setup aus Katar auch hier funktioniert. Wenn das der Fall ist, können wir am Sonntag vielleicht sogar ein noch besseres Resultat erzielen als zuletzt."

Dani Pedrosa: "In Katar konnten wir gegenüber den Wintertests beim Setup einen guten Schritt vorwärts machen. Wir konnten unsere Pace verbessern und es ist mir auch gelungen, sie über das gesamte Rennen zu halten. Außerdem hat mein Arm auf einer Strecke, die mir in dieser Hinsicht schon oft Probleme bereitet hat, einwandfrei funktioniert. Das ist natürlich positiv. Insgesamt sind wir aber immer noch nicht gut genug. Wir müssen meine Position auf dem Motorrad, das Verhalten des Bikes generell und das Setup noch so verändern, dass wir mehr Speed finden. Im Moment ist der Abstand zur Spitze zu groß."

Marc Marquez in Argentinien

Schnell war Marc Marquez in beiden bisherigen Rennen in Termas de Rio Hondo. Im ersten Grand Prix 2014 siegte er trotz eines verpatzten Starts am Ende souverän mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Pedrosa. Im Vorjahr sah es lange Zeit so aus, als könne Marquez seinen Triumph von 2014 wiederholen. Er führte das Rennen zur Halbzeit über vier Sekunden vor Valentino Rossi an, doch der mit einem härteren Vorderreifen ausgerüstete Rossi machte fortan mächtig Zeit gut. In der vorletzten Runde ging Rossi an Marquez vorbei, dessen Konter endete in einer Kollision und einem Ausfall Marquez'.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP211211. (2014)

Im Vorjahr stürzte Marquez nach der Kollision mit Valentino Rossi, Foto: motogp.com
Im Vorjahr stürzte Marquez nach der Kollision mit Valentino Rossi, Foto: motogp.com

Dani Pedrosa in Argentinien

Im einzigen Grand Prix auf südamerikanischem Boden kann Dani Pedrosa nur auf eine sehr übersichtliche Bilanz zurückblicken. Im Vorjahr musste er ja aufgrund seiner Armpump-Probleme und der nötigen Operationen in Argentinien pausieren, Hiroshi Aoyama sprang für ihn ein. Bei seinem einzigen Rennen in Termas de Rio Hondo wurde Pedrosa 2014 Zweiter. Er konnte damals in der Schlussphase noch Jorge Lorenzo abfangen.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP101002. (2014)