Am Rande der zweitägigen MotoGP-Tests in Valencia äußerte sich Repsol-Honda-Star Marc Marquez noch einmal zu den bitteren Vorwürfen, die Valentino Rossi nach dem dramatischen Saisonfinale gegen ihn erhob. Dabei zeigte sich der Spanier versöhnlich.

Marquez will Rossi in Zukunft Hand schütteln können

Die Folgen von Rossis Anschuldigungen sind an Marquez, der den wohl größten Shitstorm seines Lebens hinter sich hat, nicht spurlos vorübergegangen: "In den letzten zwei Wochen und auch jetzt noch ist es eine schwierige Zeit. Seit Valencia bin ich nicht glücklich und fühle mich nicht wohl mit diesen Anschuldigungen. " Er kann selbst kaum fassen, was Rossi mit seinen Vorwürfen ins Rollen gebracht hat: "Es ist komisch, was in Malaysia passiert ist. Nach einem Rennen, das ich gewonnen habe, wobei ich fünf Punkte von Jorge genommen habe." Eigentlich, beteuert Marquez, war er daher umso fokussierter darauf, in Valencia zu gewinnen, auch wenn er unter großem Druck stand: "Nach Malaysia habe ich mir gedacht, dass der beste Weg ist, in Valencia anzukommen und das Rennen zu gewinnen. Ehrlich gesagt war es während des Valencia-Wochenendes aufgrund der Spannung nicht einfach, die Konzentration zu halten, aber ich habe es gut gemeistert."

Schon vor dem Rennen in Valencia allerdings schwante Marquez Übles: "Ich bin nicht dumm. Ich habe geahnt, dass ich in dieser Situation landen würde, wenn ich nicht gewinnen würde." Jegliche Vorwürfe allerdings weist der Spanier weit von sich: "Leider konnte ich das Rennen nicht gewinnen, denn Jorge ist ein tolles Rennen gefahren, das schnellste Rennen hier in Valencia mit der schnellsten Runde im Rennen und mit einer wirklich guten Rundenzeit. Mehr kann ich dazu nicht sagen, aber natürlich stimme ich absolut nicht mit Valentinos Worten überein."

Marc Marquez will sich mit Valentino Rossi versöhnen, Foto: Milagro
Marc Marquez will sich mit Valentino Rossi versöhnen, Foto: Milagro

Marquez ist allerdings auch klar, dass nicht nur er zur Zielscheibe für Rossis Frust nach dem Verlust des Titels wurde: "Er hat mich, Dani, Jorge, Honda und jeden sonst angegriffen." Trotz allem aber gibt sich Marquez versöhnlich: "Im Endeffekt hoffe ich, dass wir uns in der Zukunft wieder die Hände schütteln können."

Marquez-Sprecher: Rossi stand unter Druck

Marquez‘ Sprecher Hector Martin betonte am Rande der Valencia Tests: "Marc hofft, alles zu vergessen und die neue Saison gut beginnen zu können. Er versteht, dass Valentino unter Druck stand." Auf der Strecke jedenfalls machte Marquez einen souveränen Eindruck, am ersten Testtag holte er sich die Bestzeit, nachdem er bereits in der vierten Runde einen kleinen Crash produziert hatte.