Neun Mal krönte sich Valentino Rossi bereits zum Weltmeister, davon sieben Mal allein in der Königsklasse. Ob sich da wohl einmal eine gewisse Routine einschleicht? "Nein, dieses Gefühl ist immer ganz speziell", entgegnet Rossi. Am Sonntag kann er Titel Nummer zehn fixieren, wenn er 15 Punkte mehr holt als sein Rivale Jorge Lorenzo. So gerne er würde, aber ganz ausblenden kann Rossi diesen Gedanken vor dem Grand Prix von Malaysia nicht. "Am Abend beginne ich sicher, nachzudenken - über die Strecke hier und einzelne Kurven", so der Altmeister.

Rossi bestreitet nicht, dass auch für einen Fahrer seines sportlichen Kalibers die Anspannung immer noch schwer zu ertragen ist: "Der Druck ist natürlich extrem groß. In der Regel schlafe ich vor so einem Rennen nie viel." Das sei aber kein Problem. Ein Titel vor Augen setzte ungeahnte Kräfte frei, verrät Rossi: "Am Morgen vor so einem Rennen habe ich trotz wenig Schlaf mehr Energie als normal. Wenn ich die Augen öffne, fühlt es sich an, als könnte ich plötzlich alles um mich herum klarer sehen."

Etwas mehr Schlaf wird Rossi dieses Mal wohl sein sehr guter dritter Startplatz, eine Position vor Jorge Lorenzo, bescheren. "Das Qualifying heute hat mich auf jeden Fall beruhigt", bestätigt Rossi. "Am Freitag habe ich mir noch viel mehr Sorgen gemacht." Dennoch denkt er, all die Anspannung in zwei Wochen beim Saisonfinale noch einmal durchmachen zu müssen: "Ich glaube nicht, dass am Sonntag die Entscheidung fällt. Das wird wohl erst in Valencia passieren."

Zuletzt konnte Rossi 2009 bis zum Ende des Jahres um den Weltmeistertitel kämpfen, im Übrigen ebenfalls gegen Jorge Lorenzo. Damals setzte sich Rossi durch. Im vorletzten Rennen. In Malaysia. Doch das nur am Rande.