Jorge Lorenzo ließ nach dem San Marino GP in Misano mit einer Kritik am aktuellen Reglement aufhorchen. Der vierfache Weltmeister wünscht sich eine Abänderung der aktuellen Flag-to-Flag-Regel. "Es wäre sinnvoll, hier etwas zu verändern. Das würde dazu führen, dass die Fahrer nicht unter diesen Bedingungen mit Slicks fahren. Was wiederum unsere Sicherheit massiv erhöhen würde", so Lorenzo.

Die aktuelle Regel besagt, dass ein Rennen bei einsetzendem Regen nicht mehr per Roter Flagge unterbrochen wird, sondern es stattdessen den Fahrern frei steht, nach dem Schwenken der Weißen Flagge mit rotem Kreuz nach eigenem Ermessen einen Wechsel des Motorrads (mit aufgezogenen Regenreifen) durchzuführen.

Poker auf Slicks für Lorenzo zu gefährlich

Das führt hin und wieder dazu, dass einige Fahrer mit Slicks entweder zu lange auf nasser Strecke bleiben oder bei auftrocknendem Asphalt zu früh auf Slicks zurück wechseln. Dieser Umstand führe zu gefährlichen Situationen, so Lorenzo.

"Auf Slicks auf nasser Strecke zu fahren ist eines der schlimmsten Gefühle, die es gibt. Da stimmen mir die meisten meiner Kollegen sicherlich zu. Das ist eine der übelsten Sachen in unserem Sport. Nur wir Fahrer wissen, wie grässlich sich das anfühlt."

Wenig Chance auf Abänderung

Lorenzo stellte deshalb klar: "Ich würde die Flag-to-Flag-Regelung im Hinblick auf die Sicherheit ändern. In der aktuellen Form ist das zu gefährlich." Allerdings sieht er ein Problem: Die aktuelle Regelung wurde auch im Hinblick auf die TV-Tauglichkeit der MotoGP getroffen. Um Verzögerungen im Programm zu vermeiden und die Dauer eines Rennens planbarer zu machen.

Genau deshalb glaubt Lorenzo nicht an eine baldige Änderung des Reglements: "Ich kann mit meiner Meinung zwar zur Safety Commision gehen, aber so lange die TV-Anstalten es so haben wollen, wird der Rechteinhaber (die Dorna, Anm.) nichts verändern."