Faustdicke Überraschung bei Ducati: Nicht einer der arrivierten Stammfahrer holte sich für das Rennen in Misano die beste Ausgangsposition in Diensten der Roten, sondern Testfahrer Michele Pirro sorgte dafür, dass die Fahnen für den Hersteller aus der Nähe von Bologna einigermaßen hochgehalten wurden. Pirro startet morgen von Platz fünf aus und war damit eine Zehntel schneller als Andrea Iannone (P7) und zwei Zehntel schneller als Andrea Dovizioso (P8).

"Ich freue mich sehr, weil wir das ganze Wochenende lang immer bei den Spitzenplätzen dabei waren und ein Start aus Reihe zwei, vom fünften Startplatz, ein fantastisches Ergebnis ist", jubelt Pirro ausgelassen. "Es war nicht leicht, das zu erreichen, obwohl ich fest geglaubt habe, dass ich es schaffen könnte. Lob muss vor allem an das Team gehen, das einen unglaublichen Job gemacht hat", so der Italiener, der ein Testbike von Ducati pilotiert und mit einer Wildcard in Misano unterwegs ist. Mit seiner Leistung bestätigt er seine tolle Form an diesem Wochenende.

Iannones Mühen zahlten sich im Qualifying nicht aus, Foto: Ducati
Iannones Mühen zahlten sich im Qualifying nicht aus, Foto: Ducati

Iannone hadert mit Quali-Leistung

Im Gegensatz zu den Höhenflügen Pirros erlebten die Werksfahrer die harte Realität auf der Heimstrecke. Die Tests im Vorfeld scheinen endgültig obsolet zu sein, und so musste man wieder von Null starten. Andrea Iannone schaffte es auf Rang sieben und war 0,6 Sekunden langsamer als Pole-Setter Jorge Lorenzo. "Ich bin glücklich, denn ich habe mich im Vergleich zu gestern stark gesteigert, und das ist mir sehr wichtig", sieht Iannone den positiven Aspekt.

Zudem sieht sich Iannone auch in Sachen Rennpace gut gewappnet für morgen. Damit sind seine Gründe für Optimismus aber auch schon erschöpft. Denn das Qualifying war für ihn persönlich ein herber Rückschlag: "Es gab heute nur eine Enttäuschung: Das Qualifying. Ich habe den weichen Reifen nicht optimal genutzt. Das war schwierig für mich, denn ich habe 100 Prozent gegeben, aber die Zeit war nicht so gut und das ist das Enttäuschende für mich."

Andrea Dovizioso muss sich morgen von P8 nach vorne kämpfen, Foto: Tobias Linke
Andrea Dovizioso muss sich morgen von P8 nach vorne kämpfen, Foto: Tobias Linke

Rennpace von Dovizioso wieder im Bereich der Top-4

Noch etwas schlechter als Iannone schnitt im Qualifying Andrea Dovizioso ab. Für den Italiener reichte es nur zu Startplatz acht. Dennoch dürfte seine Leistung aus dem vierten freien Training Hoffnung machen. Dort war Dovizioso im Bereich der Top-5 unterwegs. "Positiv ist, dass unsere Pace in FP4 besser geworden ist im Vergleich zu den besten drei bis vier Fahrern. Wir sind nicht weit weg. Es wird schwierig mit ihnen zu kämpfen, aber es ist nicht unmöglich mit ihnen mitzuhalten", lautet seine Erkenntnis aus dieser Session.

Doch zunächst muss sich Dovizioso im Rennen erst einmal in eine entsprechende Position bringen. Mit der Ducati-Power sollte ein guter Start möglich sein, dennoch hadert Dovizioso mit seiner Platzierung im Grid. "Ich bin enttäuscht über meine vier Laps im Qualifying. Ich hätte um P4 oder P5 kämpfen können, daher bin ich enttäuscht. In der zweiten Reihe zu stehen wäre auf dieser Strecke sehr wichtig gewesen für den Start", trauert er einer besseren Startposition nach.