Immerhin war in Silverstone nicht alles umsonst: Das Suzuki-Werksteam konnte wertvolle Informationen über die Nass-Performance der GSX-RR sammeln. Und ein Weltuntergangen waren die Plätze neun und elf für Aleix Espargaro und Maverick Vinales bei weitem nicht. Dennoch ist Suzuki schon einmal weiter vorn gewesen in dieser Saison. In Misano will die Mannschaft rund um Davide Brivio wieder näher an die Spitze kommen, wo man zumindest Aleix Espargaro schon einmal gewesen ist. Der Circuit Marco Simoncelli in Misano Adriatico ist dafür ideal: Zum einen passt die Streckencharakteristik, zum anderen hat Suzuki aus einem Test bereits Daten vorliegen.

Es kommt sogar noch besser: Aufgrund der Neuasphaltierung hat die Konkurrenz keinen Erfahrungsvorsprung wie auf anderen Strecken. Wenn also nicht hier, wann dann in dieser Saison? An der Motivation der Fahrer soll es nicht scheitern. "Ehrlich gesagt kann ich es gar nicht erwarten, wieder auf meine GSX-RR zu klettern, speziell hier in Misano", frohlockt Maverick Vinales. "In den letzten Rennen hat sich mein Gefühl für die Maschine immer weiter verbessert. Jetzt will ich eigentlich immer fahren und mich weiter verbessern."

Die absolvierten Testfahrten machen die Sache etwas einfacher. "Ich hatte hier vor ein paar Monaten ein sehr positives Gefühl", so der 20-Jährige. "Wir können jetzt mit einem Basissetup starten, das wir damals erarbeitet haben. Die Strecke scheint mit dem neuen Asphalt guten Grip zu haben. Deshalb bin ich gespannt darauf, in dieses Wochenende zu gehen." Seinem Team und sich selbst bescheinigt er gute Fortschritte in der Gesamtperformance. "Das gibt mir die Chance, bei der Arbeit entspannter vorzugehen und ich denke dass sich das bei der Performance auszahlen wird."

Zurückblicken lohnt nicht: Aleix Espargaro will wieder dahin, wo er schon einmal war, Foto: Suzuki
Zurückblicken lohnt nicht: Aleix Espargaro will wieder dahin, wo er schon einmal war, Foto: Suzuki

Espargaro findet Gefühl zurück

Aleix Espargaro hat schon mehrere Starts aus der ersten Reihe hinter sich, doch seit einigen Rennen ist für ihn der Wurm drin. "Meine Performances waren nicht so gut wie ich erwartet habe, weil ich kein gutes Gefühl für das Motorrad finden konnte." Allerdings sei es schon in Silverstone in den trockenen Trainingssitzungen wieder in eine bessere Richtung gegangen. "Ich habe dort mit meiner Crew ein Setup gefunden, das mit ein besseres Gefühl vermittelt", so der 26-Jährige.

Dieses bessere Gefühl gibt ihm endlich wieder die Motivation, die er braucht, nachdem er in Brünn bereits völlig verzweifelt war. Die zwei Hauptfaktoren in Misano - der neue Asphalt und das schon vorhandene Basissetup - geben ihm daher Selbstvertrauen. "Wir verstehen das Potenzial der Maschine hier besser. Als Newcomer haben wir normalerweise keine Informationen über eine neue Strecke, aber hier ist es anders, weil wir schon die nötigen Informationen haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Daten zu unserem Vorteil nutzen können und von Anfang an bei der Pace dabei sind!"

Das sollte von der Papierform her durchaus möglich sein: Die längste Gerade auf der 4,2 Kilometer langen Strecke ist gerade einmal 565 Meter lang, so dass der Leistungsnachteil nicht zum Tragen kommt. Allerdings wurden auch schon vor Assen und dem Sachsenring Wunderdinge von Suzuki erwartet, die dann ausblieben.