Duell der Giganten beim zweiten Freiten Training der MotoGP in Silverstone. Jorge Lorenzo und Marc Marquez setzten ihren Zweikampf der vergangenen beiden Jahre auf englischem Boden knallhart fort. Nach einem frühen Bestzeiten-Hagel ebbte die Spannung für über eine halbe Stunde zwar etwas ab, jedoch brachte das Finale noch einmal eine hektische Zeitenjagd. WM-Leader Lorenzo sicherte sich mit einer 2:02.338 die Bestzeit am Nachmittag. Valentino Rossi landete mit einer Sekunde Rückstand nur abgeschlagen auf Rang zehn.

Die Platzierungen: Lorenzo und Marquez setzten ihr persönliches Silverstone-Duell auch in FP2 fort, dieses Mal allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Marquez fehlten letztlich lediglich 0,033 Sekunden auf die Bestzeit seines Landsmannes. Auf Rang drei fand sich überraschend Tech3-Pilot Bradley Smith ein, der bis auf 0,2 Sekunden an Lorenzo herankam. Dani Pedrosa belegte Rang vier vor Andrea Dovizioso, dem als besten Ducati-Pilot schon knapp eine halbe Sekunde auf die Spitze fehlte.

Aleix und Pol Espargaro, Andrea Iannone, Scott Redding und Rossi komplettierten die Top-10, die gerade noch innerhalb einer Sekunde lagen. Der italienische WM-Aspirant lag somit einmal mehr deutlich hinter Rivale und Teamkollege Lorenzo zurück. Stefan Bradl als 20. landete eine Position vor Teamkollege Alvaro Bautista, lag gegenüber der Spitze allerdings hoffnungslos zurück.

Die Zwischenfälle: Gut zwanzig Minuten vor dem Ende sorgte Ducati-Pilot Iannone für den ersten Crash des Tages. Der Italiener verlor in Kurve sieben die Kontrolle über seine Rennmaschine und stürzte über das Vorderrad. Mensch und Maschine blieben unversehrt. Maverick Vinales musste nach einem Verbremser durch die Auslaufzone, vermied jedoch einen Crash.

Das Wetter: Bei 19 Grad Lufttemperatur und 27 Grad für den Asphalt machte sich das Feld der MotoGP auf zur zweiten 45-minütigen Trainingssession des Freitags. Über dem Areal rund um Silverstone zeigte sich reichlich blauer Himmel, allerdings auch einige teils dunkle Wolken. Leichter Wind von nicht einmal zehn km/h blies über den Silverstone-Circuit, trug dazu bei, dass sich Luft und Strecke nur langsam aufwärmten. Gegen Mitte der Session verschwand die Sonne dann hinter einer dünnen Wolkendecke, was allerdings bereits für einen leichten Abfall der Temperaturen sorgte. Die Bedingungen waren dennoch besser als am kühlen Vormittag zu FP1.

Die Analyse: Der Freitag bestätigte, was bereits vor Beginn des Silverstone-Wochenendes klar schien. Lorenzo und Marquez sind das dritte Jahr in Serie die brandheißen Anwärter auf den Sieg auf der englischen Traditionsstrecke. Pedrosa und Rossi scheinen hier einmal mehr maximal die zweite Geige zu spielen. Unter die Werks-Ducatis und schnellsten Satellitenmaschinen mischte sich überraschend auch Redding, der zumindest am Heimspiel-Freitag eine starke Leistung abrief.