Im ersten Freien Training der MotoGP in Silverstone zeigte Marc Marquez von Anfang an, wen es hier zu schlagen gilt. Konstant fuhr er Bestzeiten, und an seinen 2:03.111 Minuten bissen sich letztlich alle anderen Piloten die Zähne aus.

Die Platzierungen: Mit Abstand der schnellste Mann in Silverstone war heute Vormittag Marc Marquez. Mit knapp vier Zehntelsekunden Vorsprung verwies er Jorge Lorenzo deutlich auf Rang zwei, dahinter reihte sich Valentio Rossi ein, der knapp unter 2:04 Minuten bleiben konnte. Andrea Iannone war erneut der schnellere Ducati-Pilot und landete vor Teamkollege Andrea Dovizioso auf Rang vier. Dahinter liegen Scott Redding und Bradley Smith, die beide auf ihrer Heimstrecke gut klarzukommen scheinen. Dani Pedrosa konnte mit der Pace seines Teamkollegen nicht mithalten und landete mit deutlichem Rückstand auf Rang acht vor Pol Espargaro und Cal Crutchlow. Stefan Bradl errang Position achtzehn und liegt damit vorerst knapp hinter seinem Aprilia-Kollegen Alvaro Bautista, der Sechzehnter ist.

Die Zwischenfälle: Wenige Minuten vor Schluss musste Marquez in Turn Sechzehn den Notausgang benutzen, weil er etwas arg spät gebremst hatte. Davon abgesehen aber verlief das erste Freie Training in Silverstone ungleich harmonischer als der Freitag in Brünn, was vermutlich an den angenehmeren Asphalt-Temperaturen lag. Alle Fahrer blieben auf ihren Bikes sitzen.

Das Wetter: Auch wenn Silverstone sonst für typisch britische Wetterkapriolen bekannt ist, war der Wettergott den MotoGP-Stars heute erst einmal gnädig. Kaum Wind, nur wenige kleine Wölkchen und angenehme Temperaturen um die 16 Grad in der Luft. Der Asphalt lag bei idealen 24 Grad. Allerdings zieht ein großes Regengebiet auf die Strecke zu, so dass die Wetterlage spätestens am Sonntag schon wieder ganz anders aussehen wird.

Die Analyse: Marc Marquez war heute Vormittag mit Abstand der schnellste und konstanteste Fahrer. Ihn gilt es in Silverstone zu schlagen. Ob das Lorenzo oder Rossi möglich ist? Ein Vorsprung von fast vier Zehntelsekunden ist in der MotoGP schon eine ordentliche Hausnummer. Andererseits ist das erste Freie Training bekanntlich nicht die große Stärke des Dottore. Die Ducatis scheinen mit der Strecke deutlich besser bedient zu sein als mit den letzten Etappen der WM und könnten vielleicht am Podium schnuppern. Stefan Bradl, der sich in Silverstone noch einmal bei Aprilia für einen Vertrag für 2016 empfehlen will, muss sich noch deutlich steigern.