Am vorletzten Testtag vor dem Saisonbeginn an gleicher Stelle in Jerez, erzielte der Japaner Shinya Nakano die schnellste Zeit des Tages und setzte damit die gute Kawasaki-Vorstellung vom Vortag fort.

"Es ist ein gutes Gefühl Schnellster zu sein, obwohl es noch einige nasse Stellen vom Regen gab", erklärte der Kawasaki-Fahrer nach der verregneten Trainingssitzung. "Die neuen Bridgestone-Regenreifen sind in Kombination mit dem Big-Bang-Motor ein klarer Fortschritt. Es gibt mehr Grip und ich habe beim Gas geben unter rutschigen Bedingungen mehr Kontrolle."

Hinter Nakano reihten sich mit Nicky Hayden und Sete Gibernau zwei Honda-Piloten auf den Plätzen zwei und drei ein. Der Amerikaner in Diensten von Repsol Honda erlebte dabei einen "gemischten Tag": "Es blieb nicht lange genug nass, um Regensetups oder Regenreifen zu testen", so Hayden. "Morgen wird ein wichtiger Tag, da wir viel Arbeit mit neuen Michelin-Hinterreifen vor uns haben."

Der amtierende Vizeweltmeister Sete Gibernau drehte derweil nur 28 Runden. Dabei arbeitete er hauptsächlich am Chassis, der Geometrie und der Gewichtsverteilung. "Ich fuhr am Morgen nicht im Nassen, da ich es nicht für die richtige Zeit dafür hielt. Sobald das Bike einmal im Trockenen gut liegt, werde ich auch wissen wie ich es im Nassen hinbekomme."

Erneut gut unterwegs war auch der gestrige Bestzeithalter John Hopkins auf seiner Suzuki. "Ich genoss es nicht so sehr im Regen zu fahren, aber es war gut den Grip der Bridgestone-Reifen zu bestätigen", gab Hopkins zu Protokoll. "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir in einem Regenrennen vorne mitfahren können."

Mit Platz sechs schloss der einzige aktive Deutsche, Alex Hofmann, nochmals besser als gestern ab. "Die neuen Bridgestone-Regenreifen sind ein Fortschritt, obwohl die Konstanz nicht perfekt ist, sobald die Strecke anfängt abzutrocknen", merkte der Kawasaki-Pilot, dem im Trockenen noch immer etwas "Vertrauen" in den neuen Motor fehlt, an. "In den langsameren erste Gang Kurven pusht der Motor zu sehr anstatt mir zu helfen das Hinterrad zu kontrollieren."

Direkt inter Hofmann landete Weltmeister Valentino Rossi als bester Yamaha-Mann auf dem siebten Rang der Zeitentabelle. "Ich war mit der Chance im Nassen zu fahren wirklich zufrieden", so der Doktor. "Und auch unsere Leistung im Nassen stimmte mich zuversichtlich. Ich hoffe, dass es morgen trocken sein wird, damit wir zu den Einstellungen von gestern zurückgehen können, um die letzten Änderungen für das erste Rennen in zwei Wochen vorzunehmen."

Nicht unter den Top10 zu finden war derweil HRC-Werksfahrer Max Biaggi. "Aufgrund des Wetters machten wir heute nicht jene Schritt nach vorne, welchen wir uns erhofft hatten", haderte der Italiener. "Obwohl diese beiden Tagen bislang nicht unsere besten waren, vertraue ich meinem Team und verbleiben positiv. Ich möchte an der Spitze der Zeitentabellen stehen und wir hoffen, dass wir morgen einen großen Schub erleben werden."

Einen solchen Schub könnte auch Ducati vertragen, für die auch heute nur Testfahrer Vittoriano Guareschi und Stammpilot Loris Capirossi aktiv waren. "Ich war mit der Performance der Regenreifen sehr zufrieden", erklärte Capirossi.

Die Top10, Tag 2

1. Shinya Nakano (Kawasaki) 1:42.112
2. Nicky Hayden (Honda) 1:42.139
3. Sete Gibernau (Honda) 1:42.278
4. John Hopkins (Suzuki) 1:42.359
5. Marco Melandri (Honda) 1:42.573
6. Alex Hofman (Kawasaki) 1:42.699
7. Valentino Rossi (Yamaha) 1:42.710
8. Kenny Roberts (Suzuki) 1:43.083
9. Colin Edwards (Yamaha) 1:43.095
10. Troy Bayliss (Honda) 1:43.130