Nachdem beim ersten Teil der offiziellen MotoGP-Testfahrten in Barcelona eine wahre Honda-Armada die Zeitenlisten anführte, setzte sich am ersten Testtag im südspanischen Jerez de la Frontera Suzuki-Pilot John Hopkins an die Spitze des Feldes.

"Ich bin vom heutigen Testtag wirklich begeistert", freute sich der Suzuki-Fahrer nach seiner Tagesbestzeit. "Wir haben für das Rennen viel gelernt und das Ziel ist es nun das Setup der GSV-R konstant schnell hinzubekommen. Die Zeitenlisten anzuführen spiegelt meine Zuversicht in das Bike und all die harte Arbeit über den Winter wider."

Der zweite Rang ging derweil an den HRC-Werkspiloten Nicky Hayden, der mit seinem Testtag ebenfalls "ziemlich zufrieden" war. "In Barcelona war ich letzte Woche enttäuscht, da ich zu lange brauchte um den Speed zu finden, aber hier hat sich dies geändert."

Insgesamt drehten 15 der 22 aktiven MotoGP-Fahrer ihre schnellste Runde schneller als Valentino Rossi bei seinem Rundenrekord von 1:42.788 Minuten. In 1:41.273 Minuten war auch der amtierende Champion schneller als seine alte Bestmarke. Dennoch kam er nur auf Rang drei.

"Ich bin mit dem Tag zufrieden", so der Doctor, dessen so "gut" lief, dass Yamaha bereits eine Stunde vor Testende einpackte. "Wir waren zum ersten Mal mit dem neuen Bike auf dieser Strecke und ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl." Neben Setuparbeiten, standen natürlich auch Reifentests für Michelin auf dem Programm. "Wir werden morgen noch einige weitere kleinere Probleme beheben können und mehr Fortschritte erzielen. Aber wir sind bereits jetzt in einer guten Position."

Hinter Hopkins, Hayden und Rossi reihten sich in der Zeitenliste vier Honda-Piloten ein. Der beste war Vizechampion Sete Gibernau. "Das Team hat großartige Arbeit geleistet und alles verglichen. Ich hoffe, dass es morgen nicht regnen wird, damit wir unser Programm abschließen können, um am Sonntag eine Rennsimulation zu bestreiten."

Nicht so gut verlief der Testtag hingegen für Markenkollege Max Biaggi: "Ich versuchte alles, was ein Fahrer tun kann: Ich probierte Aufhängungs- und Chassisänderungen und fuhr am Limit, aber es halb nichts", so der Italiener. "Die Rundenzeiten waren für meinen Standard einfach zu langsam."

Viel schneller als erwartet schnitten hingegen die beiden Kawasaki-Piloten ab, die sich die Ränge acht und neun erkämpften. "Ich versuchte heute so viel Arbeit wie möglich zu erledigen, da die Wettervorhersage für Morgen nicht so gut ist", erklärte der besser platzierte Alex Hofmann. "Dies war erst mein zweiter Tag mit dem neuen Big-Bang-Motor, weswegen ich viele Daten sammeln musste. Dennoch bin ich mit meinen Fortschritten zufrieden."

Nur außerhalb der Top10 fanden sich unterdessen die Ducati-Piloten wieder, die aufgrund von Carlos Checas Verletzung nur mit einem Stammpiloten antraten. "Wir sind noch immer nicht ganz da, aber wir scheinen auf dem richtigen Weg zu sein und ich hoffe, dass wir uns an den kommenden beiden Tagen noch verbessern werden", gab Loris Capirossi zu Protokoll. "Derzeit haben wir keine Probleme mit den Reifen und Jerez scheint den Bridgestones zu liegen."

Die Top10, Tag 1

1. John Hopkins (Team Suzuki MotoGP) 1:40.893
2. Nicky Hayden (Repsol Honda Team) 1:41.045
3. Valentino Rossi (Yamaha) 1:41.273
4. Sete Gibernau (Team Movistar Honda) 1:41.397
5. Marco Melandri (Team Movistar Honda) 1:41.626
6. Alex Barros (Camel Honda) 1:41.637
7. Makoto Tamada (Konica Minolta Honda) 1:41.668
8. Alex Hofmann (Kawasaki Racing Team) 1:41.702
9. Shinya Nakano (Kawasaki Racing Team) 1:41.775
10. Colin Edwards (Yamaha) 1:42.018